Feste Zahnspange - Brackets gegen schiefe Zähne
Heute möchte ich gerne mit dir mein über die Jahre angesammeltes Wissen zum Thema feste Zahnspange, bzw. feste Spange oder feste Zahnklammer teilen. Da ich schon seit über 25 Jahren in verschiedenen kieferorthopädischen Praxen tätig bin, hat sich da einiges angehäuft. Brackets gegen schiefe Zähne – gerne kannst du mir ganz unten auf der Seite dazu auch Fragen stellen.
Aktualisiert am 8. Januar 2023
10 Dinge, die du als Patient über die feste Zahnspange wissen solltest:
➊ Ab welchem Alter ist eine feste Spange möglich?
➋ Feste Zahnspange auch für Erwachsene?
➌ Wie funktioniert die feste Spange?
➐ Wie lange dauert die Behandlung?
✔ selbst getestet
✔ herstellerunabhängig
✔ über 20 jährige Praxiserfahrung
Ich habe über 20 Jahre in kieferorthopädischen Praxen als zahnmedizinische Assistentin gearbeitet und täglich Patienten über die beste Zahnpflege beraten.
Ab wann ist eine feste Zahnspange möglich?
Zuerst sollte natürlich ein Kieferorthopäde Ihr Kind anschauen und wird dann entscheiden, ob und welche Zahnspange es braucht. Meistens wird die feste Zahnspange erst dann eingesetzt, wenn alle bleibenden Zähne komplett durchgebrochen sind.
Zuerst sollte natürlich ein Kieferorthopäde Ihr Kind anschauen und wird dann entscheiden, ob und welche Zahnspange es braucht. Meistens wird die feste Zahnspange erst dann eingesetzt, wenn alle bleibenden Zähne komplett durchgebrochen sind.
Ab welchem Alter eine kieferorthopädische Behandlung beginnen sollte ist individuell unterschiedlich. Meist ist mit etwa 9 – 12 Jahren ein guter Zeitpunkt. Sollt dein Zahnarzt dich allerdings schon früher zu einem Kieferorthopäden überweisen, hat er sicher in Ihrem Fall gute Gründe dafür.
Du solltest nicht erst zum Kieferorthopäden gehen, wenn alle bleibenden Zähne da sind. In vielen Fällen können und sollten die Zähne mit einer herausnehmbaren Spange vorbehandelt werden.
Viele Fehlstellungen des Kiefers können nur während der Wachstumsphase korrigiert werden.Eine solche Vorbehandlung mit herausnehmbaren Zahnspangen ist auch mit Milchzähnen sehr gut möglich. Dadurch kann sich möglicherweise die Tragezeit der festen Zahnspange erheblich verkürzen.
Feste Zahnspange auch für Erwachsene?
Ich werde oft in der Praxis gefragt, ob die feste Spange auch für Erwachsene in Frage kommt. Das kann ich auf jeden Fall mit einem „ja“ beantworten. Unsere älteste Patientin mit fester Zahnklammer ist über 70 Jahre alt und kommt damit gut zurecht.
➥ Gerade Zähne durch eine feste Zahnspange ist auch bei Erwachsenen sehr gut möglich!
Voraussetzungen für eine feste Zahnspange im Erwachsenenalter sind allerdings gesunde Zähne und ein gesunder Zahnhalteapparat. Leiden Sie an Parodontitis (auch Paradontose genannt) oder starken Zahnfleischentzündungen (Gingivits)? Dann ist die Behandlung mit einer festen Zahnspange sicherlich nicht optimal.
Wie funktioniert eine feste Zahnspange und woraus besteht sie?
Eine feste Zahnspange besteht aus vielen einzelnen Teilen. Grob kann man sagen, eine feste Spange besteht aus Brackets, Bändern und Bögen. Die einzelnen Bestandteile sind aus den unterschiedlichsten Materialien gefertigt.
Ein Bracket ist ein kleines, meist rechteckiges Plättchen, das auf die Zähne geklebt wird. Brackets gibt es aus unterschiedlichen Materialien, wie zum Beispiel Metall, Keramik oder Kunststoff. Am bekanntesten dürften wohl die Metall Brackets sein.
Man kann Brackets in unterschiedlichen Größen und Ausführungen erhalten. Ein Kieferorthopäde oder kieferorthopädisch behandelnder Zahnarzt hat oft verschiedene Brackets in seinem Sortiment. Je nach den unterschiedlichen Bedürfnissen seiner Patienten.
Keramikbrackets werden meist auf Wunsch des Patienten geklebt, da diese meist durchsichtig sind. Dadurch sind sie weniger auffällig und besonders gut für Jugendliche und Erwachsene geeignet. Leider sind Keramikbrackets meist sehr teuer und werden so gut wie nie von der Krankenkasse bezahlt.
Auch nicht von den privaten Versicherungen, da es sich hier um eine ästhetische Maßnahme handelt. Für die Behandlung spielt es meist keine Rolle, ob Sie sich für Keramik oder Metallbrackets entscheiden.
Wofür sind Bänder?
Bänder sind Ringe aus Metall, die komplett um den Zahn gehen. Meistens werden Bänder an den Backenzähnen befestigt, da hier die Kraft beim Kauen am größten ist und Bänder „mehr aushalten“, als Brackets. Früher wurden Bänder komplett an allen Zähnen befestigt, da die Brackets entweder noch nicht erfunden waren, oder sich nicht dauerhaft am Zahn befestigen ließen.
Seit etwa den 80er Jahren werden die Bänder überwiegend nur noch im Seitenzahnbereich verwendet. Auf die Frontzähne werden dagegen fast nur noch Brackets geklebt. Das sieht schöner aus und ist auch leichter zu reinigen. An den Bändern sind sogenannte Attachements (ähnlich wie Brackets) befestigt. Damit wird der Bogen (Draht) befestigt oder auch verankert. Das kann man links im Bild ganz gut erkennen.
Man kann sagen, dass die Bänder und Brackets die Verankerungen der festen Zahnspange bilden. Die Zähne werden dann mit Hilfe der Bögen, Drähtchen und / oder Gummis bewegt.
Und was sind dann Bögen?
Der Draht, der durch die Brackets und Bänder geht nennt man Bogen. Das kommt daher, weil dieser Draht geformt ist wie ein Bogen. Bögen gibt es aus vielen verschiedenen Materialen und Stärken. Während der Behandlung mit einer festen Spange werden die Bögen häufig gewechselt, so etwa alle 4 – 6 Wochen.
Den Bogen könnte man auch den Motor der festen Zahnspange nennen. Wird bei einem Termin der Bogen gewechselt, spürt der Patienten meistens ein paar Tage Druck auf den Zähnen.
Die Zähne „bewegen“ sich durch den Bogen in die richtige Position. Inzwischen gibt es schon richtige High-Tech Bögen (z. B. superelastische Bögen), die sich zum Beispiel durch Wärme oder Kälte beeinflussen lassen.
Meistens sind diese „Spezial Bögen“ kostenintensiver und werden oft von den gesetzlichen Krankenkassen nicht oder nur zum Teil bezahlt. Vielleicht müssen Sie in diesen Fällen privat eine Zuzahlung leisten. Ihr Kieferorthopäde oder Zahnarzt wird sie sicher ausführlich dahingehend beraten.
Und wie werden nun die Zähne gerade?
Bei der festen Zahnspange werden auf jeden einzelnen Zahn entweder Brackets oder Bänder geklebt. Es wird also nichts geschraubt oder gebohrt. Zum Befestigen der Brackets wird meistens ein durchsichtiger Kunststoff verwendet, ähnlich dem Kunststoff für eine Füllung.
Für die Bänder (meistens an den Backenzähnen) nimmt der Kieferorthopäde einen sogenannten Zement zum Befestigen. Hier wird aus Pulver und Flüssigkeit eine Paste angerührt, die nach wenigen Minuten fest wird.
So ähnlich werden auch Kronen beim Zahnarzt befestigt. Man könnte sagen, die Brackets und Bänder sind die Befestigung der festen Zahnspange. Aber alleine mit diesen Befestigungen tut sich noch gar nichts, jetzt muss noch der „Motor“ eingebaut werden.
Anschließend wird ein Bogen (Draht) durch die Brackets und Bänder geführt und befestigt. Entweder mit selbstschließenden Brackets oder auch mit Gummis oder kleinen Drähtchen. Jetzt ist jeder Zahn, der mit einem Bracket oder Band versehen ist, auch mit dem Bogen verbunden. Der Bogen ist am Anfang ganz dünn und fein und wird meistens mit jedem Bogen Wechsel etwas „dicker“. Nach der festen Spange sollten die Zähne noch mit einem festsitzendem Retainer fixiert werden. Retainer kaputt? Dann kann man ihn oft auch noch reparieren.
Aber woher wissen die Zähne jetzt, wie sie sich bewegen sollen?
Die Zähne, bzw. die Befestigungen richten sich nach dem Draht aus, dieser ist bereits optimal geformt. Er hat die gleiche Form, wie ein perfekter Bogen und so sollen am Ende der Behandlung die Zähne auch im Kiefer stehen. Bestenfalls in einer Reihe, ohne Lücken und Drehungen. Vereinfacht gesagt: Die Zähne mit den Brackets und Bändern werden am Bogen befestigt und der Bogen zieht die Zähne dann langsam in die richtige Position.
Die Bögen haben unterschiedliche Stärken
Das klappt mit dem ersten Bogen natürlich noch nicht komplett, deshalb folgen einige andere Bögen. Diese werden bei jedem Termin etwas stärker, man könnte auch sagen sie werden etwas dicker im Durchmesser. So hat zum Beispiel der erste Bogen 0,14 mm Durchmesser und einer der nächsten Bögen schon 0,18 mm Durchmesser. Das hört sich nicht viel an, ist aber für den Patienten deutlich spürbar.
Deshalb sind vor allem am Anfang der Behandlung mit einer festen Spange superelastische Bögen optimal. Diese geben den Druck auf die Zähne sanfter, aber dafür aber längere Zeit ab. Stehen die Zähne dann schon relativ gerade in einer Reihe, werden meist feste Bögen (z. B. aus Stahl) benützt um den Biss einzustellen oder auch Zahnbewegungen an einzelnen Zähnen durchzuführen. Möglicherweise müssen Sie für superelastische Bögen eine private Zuzahlung leisten, das hängt ganz von Ihrer Versicherung ab.
Wie hoch sind die Kosten für eine feste Zahnspange?
Wie viel eine feste Zahnspange kostet, kann ich leider nicht pauschal beantworten. Das hängt von vielen Faktoren ab. Grundsätzlich kann man sagen, dass die kieferorthopädische Behandlung bei Kindern unter 18 Jahren oft von den Krankenkassen übernommen werden. Das gilt auch für die gesetzlichen Krankenkassen, wie zum Beispiel der AOK.
Bei der gesetzlichen Krankenkasse (AOK, Techniker, Barmer, Betriebskrankenkassen usw.):
Der Kieferorthopäde muss zuerst die medizinische Behandlungsnotwendigkeit feststellen und einen entsprechenden Behandlungsplan (Heil,- und Kostenplan) erstellen. Das erfolgt nach dem sogenannten KIG. Diese KIG-Einstufungen wurden gesetzlich festgelegt und müssen eingehalten werden. Wenn die Zähne nicht „schief“ genug stehen oder der Biss nicht „schlimm genug“ ist, darf der Zahnarzt oder Kieferorthopäde keinen Behandlungsplan für die gesetzliche Krankenkasse einreichen.
Es kann also sein, dass die gesetzliche Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt, obwohl das Kind noch keine 18 Jahre alt ist. Bei Erwachsenen wird die kieferorthopädische Behandlung nur in wenigen Ausnahmefällen von der Kasse bezahlt. Ein Ausnahmefall wäre eine kombinierte kieferorthopädische / kieferchirurgische Behandlung. Mit chirurgischer Behandlung sind allerdings keine Zahnentfernungen (Extraktionen) gemeint, sondern umfangreiche Kiefer-Operationen.
Auch wenn Ihre Krankenkasse die Behandlung bezahlt, ist es sehr wahrscheinlich, dass trotzdem noch private Kosten auf Sie zukommen. Die meisten Kieferorthopäden werden Ihnen zu einem „besseren“ Modell der festen Zahnspange raten. Das heißt Sie können meistens zwischen unterschiedlichen Brackets Arten und Bögen und einem Retainer wählen. Oft werden auch zusätzliche Fluoridierungsmaßnahmen angeboten und / oder eine professionelle Zahnreinigung.
Bei der pivaten Krankenkasse (Debeka, Allianz usw.)
Die privaten Krankenkassen übernehmen bei Kindern so gut wie immer die Kosten für die kieferorthopädische Behandlung, also auch die feste Zahnspange.
Außer Sie haben bei Vertragsabschluß die Kieferorthopädie herausgenommen. Bei Erwachsenen wird die Behandlung oft auch übernommen, Sie sollten allerdings Ihren Vertrag überprüfen wie viel von den Kosten übernommen werden.
Auch bei der Privatversicherung muss ein kieferorthopädischer Behandlungsplan vor der Behandlung bei der Krankenkasse eingereicht und genehmigt werden.
Manchmal lassen die Kassen den Heil,- und Kostenplan zusätzlich noch von einem Gutachter prüfen, dazu werden dann die Unterlagen (Gipsmodelle, Röntgenaufnahmen, Fotos) des Patienten an die Krankenkasse geschickt.
Rein ästhetische Behandlungen oder Leistungen ohne medizinische Notwendigkeit werden auch von den privaten Kassen meist nicht bezahlt.
Keramikbrackets zum Beispiel werden von fast keiner Krankenkasse übernommen, auch nicht von den Privaten.
Wann und was muss ich selbst bezahlen?
Wenn Sie volljährig und bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert sind, müssen Sie davon ausgehen, dass Sie die gesamte Behandlung aus der eigenen Tasche bezahlen müssen.
Das wird sicher einige tausend Euro kosten. Je nach Art der Fehlstellungen, der Behandlung, den Materialien, Ihrem Wohnort und dem Behandler können da schon einmal gut und gerne 4500,- bis 8000,- Euro zusammenkommen. Die Preise variieren stark, lassen Sie sich am besten persönlich beraten.
Wenn Sie privat versichert und über 18 Jahre alt sind, hängt die Kostenzusage von Ihrem Vertrag ab. Je nachdem wie Sie sich versichert haben, zahlt die private Krankenkasse gar nichts, teilweise, oder auch alles.
„Die Behandlung mit einer festen Zahnspange ist teuer. Sie sollten vor der Behandlung abklären, ob und wie viel Ihre Krankenkasse bezahlt. Ihr Kieferorthopäde kann und wird Sie bei der ersten Beratung dahingehend aufklären.“
Werde ich Schmerzen haben mit der festen Zahnspange?
Bei der Behandlung mit einer festen Zahnspange werden die Zähne im Knochen „bewegt“, um sie an den richtigen Platz zu stellen. Den Druck durch diese Zahnbewegungen werden Sie wahrscheinlich spüren können. Allerdings nicht während der ganzen Behandlungszeit, sondern vor allem dann, wenn wieder ein neuer Bogen (Draht) eingebaut wurde. Das heißt, immer nach einem Behandlungstermin werden Sie möglicherweise diesen Druck für ein paar Tage spüren und weichere Nahrung zu sich nehmen wollen.
Druckempfindlichkeit nach Bogenwechsel
Sie werden keine richtigen Zahnschmerzen haben, sondern eher so eine Art Druckempfindlichkeit. Das bedeutet, wenn Sie etwas essen, können die Zähne empfindlich sein und schmerzen.
Dieser empfindliche Zustand dauert meistens etwa 3 bis 5 Tage und lässt dann wieder nach. Es kann auch sein, dass Sie gar keinen Druck spüren. Dann sind Sie entweder nicht so empfindlich oder die Zahnfehlstellungen sind nicht so gravierend.
Normalerweise keine Schmerzen beim Ein,- und Ausbauen der Zahnspange
Das Einbauen der festen Zahnspange verursacht im Allgemeinen keine Schmerzen. Die Brackets und Bänder werden auf die Zähne geklebt. Es wird also nichts gebohrt und man braucht auch keine Betäubung. Auch das Entfernen der festen Zahnspange ist normalerweise nicht schmerzhaft. Die Brackets und Bänder werden mit einem speziellen Instrument ganz einfach abgeknipst und anschließend wird noch der Kleber (Kunststoff und Zement) von den Zähnen entfernt.
Die Schleimhaut könnte am Anfang empfindlich sein
Manchmal kommt es vor, dass am Anfang der festen Spange die Wangen und Lippen etwas empfindlich sind. Vielleicht haben Sie das Gefühl, dass die Spange scheuert.
Hier können Sie sich mit speziellem Wachs behelfen, das Ihnen Ihr Behandler sicherlich mitgibt. Dieses Problem ist meistens nach ein paar Tagen Eingewöhnungszeit wieder vorbei.
Sollte es weiterhin bestehen, sollten Sie zu Ihrem Kieferorthopäden gehen und das anschauen lassen. Es sollte Sie auch nichts stechen, falls doch bitte auch den Behandler aufsuchen.
Mein Tipp:
Wenn Ihnen der Kieferorthopäde Spezialbögen (zum Beispiel superelastische Bögen) anbietet, würde ich unbedingt zustimmen. Auch wenn Sie möglicherweise einen Aufpreis kosten. Diese Bögen sind viel sanfter und verteilen den Druck gleichmäßiger auf die Zähne. Ich habe auch eine feste Zahnspange getragen und fand diese Bögen, vor allem am Anfang der Behandlung, wesentlich angenehmer.
Kann ich mit der festen Zahnspange alles essen?
Eigentlich können Sie mit der festen Zahnspange alles genauso essen wie bisher. Ich empfehle meinen Patienten immer besonders harte Nahrungsmittel kleiner zu schneiden. Dann besteht kaum Gefahr, dass ein Bracket abgeht. Außerdem empfehlen wir in der Praxis immer, auf gebrannte Mandeln und mit Zucker glasierte Äpfel zu verzichten. Diese Dinge sind einfach zu hart und könnten der Zahnspange schaden.
Feste Zahnspange und Kaugummi?
Ich werde auch oft gefragt, ob Kaugummi ein Problem wäre. Da ich selbst eine feste Zahnspange getragen habe kann ich guten Gewissens sagen, dass Kaugummi kauen auch mit der Spange kein Problem ist. Einfach ausprobieren, aber ich bin sicher es geht. Besonders klebrige Kaubonbons sind allerdings manchmal schwierig zu essen – aber die sind ja sowieso schlecht für die Zähne…
Natürlich ist der Pflegeaufwand mit der festen Zahnspange größer, als ohne. Nach dem Essen bleiben auf jeden Fall mehr Speisereste in der Spange hängen. Hier hilft oft schon ein Gang zum Waschbecken und erst einmal kräftig mit Wasser ausspülen.
Wie lange dauert die Behandlung mit der festen Spange?
Das kann man leider auch wieder nicht so pauschal beantworten. Das hängt auch wieder von mehreren Faktoren ab:
- Wie schief stehen die Zähne?
- Habe ich eine starke Kieferfehlstellung?
- Wie oft gehe ich zu den Behandlungserminen?
- Mitarbeit des Patienten
- Fallen häufig Reparaturen an?
- Ist die Zahnpflege gut genug?
Wenn die Zähne sehr schief stehen, dauert die Behandlung natürlich länger, als wenn nur kleine Korrekturen notwendig sind. Genauso, wenn Sie eine Kieferfehlstellung haben. Das heißt, wenn zum Beispiel der Unterkiefer zu weit hinten liegt und dieser mithilfe von Gummizügen in die richtige Position gestellt werden muss. Dazu ist die Unterstützung des Patienten notwendig, der muss diese Gummizüge schließlich täglich einhängen. Wenn er das nicht oder nur schlecht macht, dauert die Behandlung mit der festen Zahnspange länger…
Unbedingt die Behandlungstermine einhalten – sonst dauert´s länger
Die Behandlungstermine für die feste Zahnspange erfolgen meistens alle 3 – 6 Wochen. Zu uns kommen die meisten Patienten etwa alle 4 Wochen. Hier werden dann die Bögen gewechselt oder auch Gummis zum Lückenschluß eingesetzt.
Gehen Sie pfleglich mit der Zahnspange um, denn Reparaturen sind zum einen teuer und zum anderen verzögern sie die Behandlung. Das gilt auch für schlechte Zahnpflege. Werden die Zähne nicht gut genug geputzt entstehen Zahnfleischentzündungen und dann ist es nur schwer möglich Brackets und Bänder sicher und langfristig auf den Zähnen zu befestigen. Durch die Entzündung kann man den Zahn beim Kleben nur schwer trocken halten und das Bracket hält dann nicht richtig.
„Bei einer normalen, durchschnittlichen Behandlung beträgt die Behandlungszeit mit fester Zahnspange etwa 1,5 Jahre. Für genauere Prognosen sollten Sie Ihren Kieferorthopäden fragen, der kann Ihnen sicher Auskunft geben.“
Welche Brackets Arten gibt es?
Brackets werden aus unterschiedlichen Materialien gefertigt. Die bekanntesten sind wahrscheinlich die Brackets aus Metall. Dann gibt es aber auch noch Keramikbrackets, Kunststoffbrackets und sogar Brackets aus Gold. Wobei die goldenen Brackets vor allem für die Lingualtechnik (feste Spange innen) verwendet wird.
Dann wird auch noch unterschieden in Brackets mit und ohne Verschluss. Das heißt, es gibt Brackets die einen kleinen Verschluss (selbstligierende Brackets) haben. Hier wird der Bogen in den kleinen Schlitz (Slot) gelegt und anschließend wird der Verschluß zugemacht, der Bogen liegt sicher im Bracket und kann nicht herausrutschen.
Bei Bracket ohne Verschluß wird der Bogen auch in den Slot (Schlitz) gelegt und anschließend mit Gummi,- oder Drahtligaturen im Bracket befestigt. Hier kann sich der Patient dann evtl. eine Farbe für die Gummis aussuchen, vor allem bei jüngeren Patienten sehr beliebt.
Die Brackets unterscheiden sich auch noch in der Materialzusammensetzung, der Form und der Größe. Es gibt unauffällige, winzig kleine Brackets und auffällige große Brackets. Große Metall Brackets ohne Verschluss sind meistens preislich am günstigsten. Das heiß aber nicht, dass sie schlechter sind oder die Behandlungszeit länger dauern würde. Sie sind vielleicht ein wenig auffälliger, erzielen aber ein gutes Behandlungsergebnis.
Alle Brackets haben Vor,- und Nachteile:
Brackets mit Verschluß
(SL = selbstligierend)
Brackets ohne Verschluß
(mit Gummi befestigt)
Manche Kieferorthopäden preisen Ihre selbstligierende Brackets mit einer kürzeren Behandlungszeit an, damit sich diese besser verkaufen. Das kann ich aus meiner jahrelangen Erfahrung leider nicht bestätigen. Die feste Zahnspange kommt mit selbstligierenden Brackets auch nicht schneller raus, als mit Brackets ohne Verschluß. Auch wenn manche Brackets so tolle Namen wie Speed oder Sprint Brackets haben… Sorry liebe Behandler…
Welche Brackets würde ich nehmen?
„Ich würde jetzt als Erwachsener im Oberkiefer Keramikbrackets von Eckzahn bis Eckzahn nehmen. Das wären 6 Stück Keramikbrackets. Für den Rest im Ober,- und Unterkiefer würde ich Metallbrackets ohne Verschluss nehmen, und zwar eine normale Größe, nach Möglichkeit keine winzig kleinen Mikro Brackets. „
Meine Gründe:
Keramikbrackets sind recht unauffällig und nicht schon von weitem erkennbar. (Ein wenig eitel bin ich auch…) Allerdings sind Keramik Brackets sehr teuer, deshalb nur 6 Stück im sichtbaren Bereich. Metallbrackets ohne Verschluss sind wenig anfällig für Reparaturen, deshalb sind sie meine erste Wahl.
Winzige Brackets sind schwieriger zu „bedienen“ und haben weniger „Hebelwirkung“, weshalb die Behandlungszeit manchmal länger ist. Das will ich unbedingt vermeiden. Beim Zähneputzen besteht kein Unterschied zwischen den Brackets, deshalb spielt dieser Aspekt für mich keine Rolle bei der Auswahl der Brackets.
Wie putze ich am Besten mit der festen Spange?
Das Zähneputzen mit einer festen Spange ist sicherlich aufwändiger und Zeit intensiver als ohne Spange. Leider muss ich jeden Tag viele Patienten, egal ob mit oder ohne feste Zahnspange auf eine nicht ausreichende Zahnpflege aufmerksam machen. Dabei ist es mit den richtigen Hilfsmitteln gar nicht so schwierig.
Ich empfehle die Zähne mindestens 2 x täglich mit einer elektrischen Zahnbürste oder auch mit einer guten Schallzahnbürste zu putzen. Mit beiden Zahnbürsten kann ich täglich ganz gute Erfolge sehen. Zusätzlich bietet sich auch eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt oder Kieferorthopäden an. Das geht auch mit der festen Spange sehr gut. Meine Zahnbürsten Empfehlung ist die Philips Sonicare ProtectiveClean – hier stimmt einfach alles.
Mit der Handzahnbürste putzen Kinder meistens nicht so gut. Erwachsene dagegen drücken mit der Handzahnbürste oft zu fest auf. Das ist nicht gut für das Zahnfleisch und für die Zähne. Bei zu viel Druck kann das Zahnfleisch zurückgehen oder es können auch Einkerbungen (Läsionen) im Zahnschmelz entstehen. Beides kann leider nicht rückgängig gemacht werden, ist also irreversibel.
„Für die perfekte Zahnpflege sollten Sie sich unbedingt eine elektrische Zahnbürste kaufen, egal ob mit oder ohne Zahnspange.
Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine rotierende, oder um eine Schallzahnbürste handelt. Die Gesundheit Ihrer Zähne sollte Ihnen diese Investition wert sein.“
Zahnseide und feste Zahnspange
Auch mit einer festen Zahnspange ist es möglich, Zahnseide zu benützen. Das ist auch sinnvoll, da sonst die Zwischenräume der Zähne nicht ausreichend gereinigt werden. Natürlich dauert die Benützung von Zahnseide mit fester Spange länger, als ohne. Zuerst muss die Zahnseide durch den Bogen (den Draht) durchgefädelt werden, da sie sonst nicht durch die Zwischenräume rutschen kann.
Ich empfehle Ihnen gewachste Zahnseide (Floss) benützen, wenn Sie noch nicht geübt sind. Durch die Wachsbeschichtung gleitet das Floss leichter durch die Zähne und rutscht nicht so schnell ins Zahnfleisch. Zahnseide ohne Beschichtung reinigt die Zwischenräume oft besser, da der Zahnbelag besser an der rauheren Oberfläche hängen bleibt. Sogenanntes Superfloss eignet sich sehr gut für die feste Zahnspange. Hier sind einzelne „Fäden“ vorgeschnitten. Der vordere Teil ist etwas härter und eignet sich dadurch gut zum Einfädeln in die feste Spange. Dann kommt ein Stück „normale“ Zahnseide, gefolgt von einem flauschigen Teil.
Zahnreiniger Sticks, bei denen die Zahnseide in einem Halter bereits eingefügt ist, eignen sich nicht für die feste Spange. Damit kommen Sie nicht unter den Bogen (Draht). Ohne feste Zahnspange sind sie gut zur Reinigung der Zwischenräume geeignet.
Du bist auf der Suche nach der besten elektrischen Zahnbürste für die feste Spange? Dann solltest du dir folgenden Beitrag ansehen: Zahnbürste für Zahnspange
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Und was ist mit der festen Zahnspange innen?
Die feste Zahnspange für Innen ist wohl die kostspieligste Art einer festen Spange. Aber auch hier gibt es inzwischen schon verschiedene Hersteller. Das bekanntesten Systeme sind wohl Incognito™ von 3M Unitek und Win Lingual Systems .
Die Brackets von Incognito™ werden aus einer Goldlegierung hergestellt und sehen richtig edel aus. Wobei das eigentlich keine große Rolle spielt, da diese feste Zahnspange an der Innenseite der Zähne befestigt wird. Von außen kann somit niemand erkennen, dass Sie eine feste Zahnspange tragen. Der Preisunterschied ist bei diesen beiden Systemen nicht so wahnsinnig groß. Win ist ein klein wenig günstiger.
Wir haben in der Praxis schon mit beiden Systemen gearbeitet. Ich persönlich finde das System von 3M Unitek besser und würde das auch für mich auswählen. Ich finde es einfach leichter zu bearbeiten (als Helferin). Für die Patienten macht es aber wahrscheinlich keinen großen Unterschied, zumindest hat sich bisher niemand dazu geäußert.
Warum ist die feste Spange innen so teuer?
Die feste Zahnspange innen ist deshalb viel teurer, da es „Maßanfertigungen“ für den Patienten sind. Jedes Bracket wird individuell für den Patienten angefertigt. Das ist deshalb notwendig, da die Zähne auf der Innenseite teilweise stark gewölbt sind und vorgefertigte Brackets oft nicht richtig sitzen. Außerdem werden auch die Bögen individuell für jeden Patienten angefertigt.
Hinzu kommt, dass das Arbeiten auf der Innenseite der Zähne für den Kieferorthopäden und seine Mitarbeiterinnen schwieriger und zeitaufwändiger ist, als auf der Außenseite. Alle diese Dinge treiben den Preis nach oben. Gesetzliche Krankenkassen zahlen den Aufpreis für die feste Zahnspange innen nicht, da es sich hier um einen rein ästhetischen Vorteil handelt. Oft zahlen das auch die privaten Kassen und auch Zusatzversicherungen nicht.
Ist die feste Zahnspange Innen für jeden geeignet und hat sie Nachteile?
Die feste Zahnspange innen ist nicht bei jedem Patienten die optimale Lösung. Wenn zum Beispiel der Biss zu tief ist, beißt man sich im Oberkiefer auf die Brackets. Das ist zum einen unangenehm und zum anderen häufen sich dadurch die Reparaturen.
Vielleicht muss man sich dann mit einem Aufbiss behelfen, dann kann man allerdings nicht mehr ganz zu beißen. Ob in Ihrem Fall die Behandlung mit einer Innen liegenden Zahnspange geeignet ist, wird Ihnen Ihr Kieferorthopäde sicher sagen können.
Die Zunge hat nicht mehr so viel Platz
Für mich ist der größte Nachteil der innen liegenden festen Zahnspange, dass der Bewegungsfreiraum für die Zunge stark eingeschränkt ist. Manche Patienten lispeln am Anfang ein wenig, außerdem kann es passieren, dass man sich die Zunge an der Zahnspange ein wenig aufreibt. Das ist lästig und schmerzhaft. Allerdings lässt das meistens nach einigen Tagen wieder nach.
Tipp:
Wenn bei der festen Zahnspange innen (Lingualtechnik) ein Bracket abgeht, sollten Sie das unbedingt aufheben und zum Termin mitnehmen. Diese Brackets sind speziell für Sie angefertigt und sind nicht auf Vorrat in der Praxis erhältlich. Sollten Sie das Bracket verloren haben, muss es beim Hersteller für Sie bestellt werden. Das kostet natürlich wieder extra und es muss auf die Lieferung gewartet werden.
Und wie schauts bei der festen Zahnspange innen mit der Zahnpflege aus?
Auch hier sollten Sie sich eine gute elektrische Zahnbürste, oder auch Schallzahnbürste zulegen. Zusätzlich sind auch noch Interdental Bürsten (Zwischenraumbürstchen) notwendig. Außerdem würde ich mir noch eine gute Munddusche kaufen, am besten eine mit ordentlich Druck, wie zum Beispiel die Waterpik WP660. Die benütze ich selbst täglich.
Natürlich ist bei einer festen Zahnspange innen die Reinigung erschwert. Sie müssen davon ausgehen, dass Sie mehr Zeit zum putzen benötigen. Wenn Sie Zahnseide benützen wird das wesentlich länger dauern, da Sie zuerst unter dem Bogen einfädeln müssen. Und das bei jedem Zahn.
Folgende Zahnbürsten und Hilfsmittel würde ich dir für die Pflege der festen Spange empfehlen:
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Hallo Sonja,
Ich bin gerade etwas verunsichert und erschlagen von dem Thema feste Zahnspange. Mein Sohn ist 12 und sobald seine letzten Milchzähne raus sind, soll er laut KO eine feste Spange bekommen.
Mir geht es noch nicht um Details, sondern um das Problem, das er sich verhemment weigert, sich diese Spange einsetzen zu lassen.
Ich tue mich noch sehr schwer damit, ihn zu überzeugen, da ich selbst nicht überzeugt bin, das sich der ganze Aufwand/ Stress/ Einschränkungen lohnt. Immerhin ist es sein Körper u ich bin unsicher, wieviel Druck ich da überhaupt ausüben darf. Gibt es Eltern bei Ihnen, die sich trotz Empfehlung gegen die Spange entschieden haben ???
LG Steffi
Hallo Steffi,
natürlich gibt es immer wieder Kinder, die sich auf keinen Fall eine feste Zahnspange einsetzen lassen möchten. Und wenn dein Sohn sich vehement weigert, würde ich ihn auch nicht dazu zwingen. Vor allem, wenn du selbst auch nicht zu 100 Prozent überzeugt bist. Falls er seine Meinung doch noch irgendwann ändert, kann er das ja jederzeit noch machen lassen.
Meiner Meinung nach ist es nicht optimal, wenn Kinder zu der festen Spange gezwungen werden. Denn ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass sie dann nicht mitarbeiten. Also sich die Zähne nicht mehr putzen, Termine ausfallen lassen usw.
Besprich das doch mit dem behandelnden Kieferorthopäden. Vielleicht hat er ja auch eine Alternative zur festen Zahnspange.
LG
Sonja vom ZahnProfi
Hallo sie liebe, ich finde Ihre Seite einfach toll. Endlich mal jemand der die feste zahnspangentechnik transparent macht. Ich war tatsächlich am verzweifeln, aber habe durch ihre vorherigen Antworten so ziemlich alles raus bekommen. Bleibt nur noch eine Frage bevor ich die zahnspange meiner Tochter „zusammen stellen“ lasse. Muss jeder Kieferorthopäde die Kassenbrackets haben? Oder kann einer sich spezialisieren? Denn ich würde die Kassenbrackets für meine Tochter wählen, da dies schon vieles ausmacht am Preis. Vielen lieben Dank im voraus für ihre Antwort. Grüße Tamara
Hallo Tamara,
ich denke, dass jeder Kieferorthopäde der eine Kassenzulassung für die gesetzlichen Krankenkassen hat, auch Kassenbrackets haben müsste. Das ist bei den Meisten der Fall. Ist es eine reine Privat-Praxis, dann wird er diese Brackets wohl nicht haben.
Am besten einfach am Telefon nachfragen, sobald der Termin für die erste Beratung ausgemacht ist. Ich persönlich würde zuerst den Termin ausmachen und dann nachfragen… Man weiß ja nie, wie schnell man dann einen Termin bekommt, wenn man gleich schon nach Kassen Leistungen fragt… 😉
Herzliche Grüße
Sonja vom ZahnProfi
Hallo Sonja,
erst einmal großes Lob für diese Seite.
Meine Tochter (11) soll demnächst eine feste Zahnspange bekommen.
Eigentlich wollte ich diese immer gern vermeiden und hatte die Hoffnung, dass alles mit einer herausnehmbaren zu lösen ist.
Leider ist das nun nicht der Fall und wir werden wohl um eine feste Zahnspange nicht drumrumkommen.
Meine größte Sorge bei der festen Spange ist das befestigen der Brackets.
Dafür müssen die Zähne ja vorbereitet werden mit einer Säuretechnik und anschließend kommt dieser flüssige Kunststoff drauf.
Sprich, die Außenflächen der gesunden Zähne werden doch dadurch angegriffen und sind dadurch nicht mehr „original natürlicher Zahnschmelz“ sondern ja dann auch alle gefüllt mit Kunststoff.?
Eigentlich ist ja schon das Ziel schöne gerade Zähne zu haben, aber es sind dann ja leider alle Zähne für immer quasi mit einer „Füllung“ an der Außenfläche versehen , die dann eventuell auch eher mal verfärben oder wieder rausbröckeln .?
Und wie ist es dann später bei der Entfernung der Brackets? Besteht da nicht die Gefahr das dabei auch natürlicher Zahnschmelz rausbricht oder bei der anschließenden Politur nicht nur Kunststoff sondern auch Zahnschmelz mit angeschliffen wird? Ich habe da leider schon ein paar Horrorgeschichten gehört.
Wie sieht es denn aus mit diesen Zahnschienen, die die Zahnstellung korrigieren? Kann man diese auch bei allen Zahnfehlstellungen anwenden und könnte dadurch die Behandlung mit einer festen Zahnspange umgehen?
Vielen Dank und liebe Grüße, Petra
Liebe Petra,
die Zähne werden vor dem Bekleben mit Brackets mit einer sanften Säure angeraut, damit die Brackts halten. Dieses „Anrauen der Zähne“ passiert zum Beispiel auch beim Befestigen von Kunststofffüllungen oder Inlays. Ist also ein täglicher Vorgang in der Zahnarztpraxis. Das schadet den Zähnen nicht und ist vergleichbar mit dem Essen von sauren Lebensmitteln. Wenn du zum Beispiel eine Orange oder einen Apfel isst, raut die Fruchtsäure auch die Zähne an. Die Zähne regenerieren sich aber innerhalb kurzer Zeit wieder.
Beim Entfernen der Zahnspange werden die Brackets mit einem extra dafür vorgesehenen Instrument abgeknipst und der Kunststoff (Kleber) von den Zähnen komplett entfernt. Anschließend werden die Zähne auch noch poliert und gereinigt. Wurden die Zähne während der Behandlung vom Patienten gut geputzt, kann man anschließend von der festen Spange nichts mehr erkennen. Die „Horrorgeschichten“ hört man meistens von Patienten, die die Zahnpflege nicht so ernst genommen haben (das gibt aber kaum jemand zu). Werden die Zähne nicht so gut geputzt, können sich weiße Flecken (Entkalkungen), Karies und Zahnfleischentzündungen unter den Bögen und um die Brackets herum bilden. Unter den Brackets passiert das nicht, da dort kein Zahnbelag liegen bleiben kann.
Zahnschienen statt fester Zahnspange sind bei manchen Patienten (je nach Zahnstellung) auch möglich. Das setzt allerdings eine Tragedauer von mindestens 20 Stunden täglich voraus, was vor allem Kindern sehr schwer fällt. Außerdem sind diese Invisalign Schienen sehr teuer und werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen
Herzliche Grüße
Sonja vom ZahnProfi
Liebe Sonja,
eine ganz, ganz tolle Seite! Ich schließe mich zahlreichen Vorrednern an: Vielen Dank 🙂
Mein Sohn wird in 1,5 Monaten 18 Jahre alt. Bisher hatte er immer noch Milchzähne im Mund bzw. die neuen waren noch nicht nachgewachsen… nun sind alle Zähne da und die Kieferorthopädin hat schnell einen Antrag auf eine feste Spange bei der TK eingereicht. Der Antrag liegt derzeit beim Gutachter.
Ich hoffe sehr, dass wir noch den Zuschlag bekommen, bevor mein Sohn 18 wird.
Jetzt zu meiner Frage. Die Kieferorthopädin hat vorab schon mal einen Kostenvoranschlag für Privatleistungen in Höhe von 1249€ zugeschickt.
– Bukkale Glattflächenversiegelung 186,-
– Entfernung der Bracketumfeldversiegelung 124,-
– Entfernung harter und weicher Zahnbeläge an einem 1wurzeligen Zahn 150,-
– Entfernung harter und weicher Zahnbeläge an einem mehrwurzeligen Zahn 94,-
– Behandlung überempfindlicher Zahnflächen 116,-
– Lingualteatiner (2Stück) 577,-
Ich habe deine Seite aufmerksam gelesen, danach sind die beiden Lingualretainer für 578€ das einzig wirklich sinnvolle in der Aufstellung (obwohl recht teuer, oder?).
Mein Sohn pflegt seine Zähne sehr gut und erhält jährlich eine proffesionelle Zahnreinigung. Er hat keine empfindlichen Zähne. Damit kann ich doch alle anderen Punkte (Zahnbelagsentfernung, Versiegelungen, Behandlung empfindlicher Zähne) doch abwählen, oder?
Ein hochelastischer Bogen fehlt, den würde ich noch ansprechen wollen…
Liebe Sonja, ich würde mich über eine Antwort von Dir sehr freuen 🙂
Viele Grüße, Antje
Liebe Antje,
soweit ich weiß (ohne Garantie), zählt das Datum an dem der Antrag bei der Krankenkasse eingegangen ist. Deshalb dürfte das mit dem 18. Geburtstag kein Problem sein.
Wenn es mein Sohn wäre und er eine gute Zahnpflege hat und regelmäßig zur Prophylaxe beim Zahnarzt geht, dann würde ich sehr wahrscheinlich auf die Zahnreinigung und Glattflächenversiegelung verzichten. Wenn es während der Behandlungszeit wirklich notwendig werden sollte, kann man das bestimmt dann auch noch machen. Der Preis für 2 Retainer mit 577 Euro ist meiner Meinung völlig in Ordnung und hält sich im Rahmen. Denn diese unscheinbaren Drähtchen haben zwar nur geringe Materialkosten, aber einen hohen Arbeitsaufwand und sind deshalb so teuer. Wegen der hochelastischen Bögen würde ich auch unbedingt nochmal nachfragen.
Herzliche Grüße
Sonja vom ZahnProfi
Hallo, ich möchte kurz Rückmeldung geben, wie alles bei uns weitergelaufen ist.
Die Krankenkasse hat der Kostenübernahme zugestimmt. So wie Du, Sonja, vermutet hast, war der Tag der Antragstellung ausschlaggebend und nicht der Tag der tatsächlichen Genehmigung.
Heute hatte mein nunmehr 18-jähriger Sohn seinen Kieferorthopäden-Termin. Als ich mit der Ärztin den Kostenvoranschlag besprechen wollte, lenkte sie sofort ein und sagte, dass alle Punkte auf der Liste optional sind. Alle „Reinigungspunkte“ betreffen eher sehr junge Patienten, bei denen es mehr Probleme mit dem Zähneputzen gibt. Sie schlägt vor, das nur bei Bedarf zu machen.
Selbst die Retainer sollten wir erst am Ende der Behandlung in zwei Jahren besprechen. Sie schlug als Alternative zu den Retainern (kostenlose) lose Zahnspangen vor, die nach den Brackies 3 Monate getragen werden müssen, um das Ergebnis zu sichern.
Insgesamt hat mich das Gespräch mit der Ärztin sehr positiv überrascht. Ich hatte viel mehr Diskussion und Verkaufsstrategie erwartet.
Zu den hochelastischen Bögen ist zu sagen, dass die Praxis diese Bögen standardmäßig verwendet (ohne Zusatzkosten). Die Kieferorthopädin erklärte uns, dass die Bögen am Angang sehr dünn und superelastisch sind und im Laufe der Behandlung immer dicker und „stahliger“ werden. Die letzten Bögen sind dann aus Stahl, hohe Elastizität sei dann nicht mehr notwendig.
Dann mein letzter Punkt: Keramik-Brackies im Frontbereich für die Optik. Das hat die Ärztin sofort bestätigt, gerade für ältere und erwachsene Personen sei das sehr empfehlenswert. Allerdings nur am Oberkiefer. Für die 6 Keramik-Brackies von Eckzahn zu Eckzahn zahle ich zusätzlich 140 € (ehrlich gesagt, hatte ich mit höheren Kosten gerechnet, zumal optisch das einen echten Mehrwert bringt.)
Liebe Sonja, ich möchte mich noch mal ganz, ganz herzlich für deine Unterstützung hier bedanken.
Viele Grüße, Antje
Hallo Antje,
das hört sich doch durchwegs alles positiv und sehr vernünftig an! Und die Preise sind nach meinen Erfahrungen der letzten Jahre extrem fair.
Schön, dass alles so gut geklappt hat.
Liebe Grüße
Sonja vom ZahnProfi
Liebe Sonja,
Ich bin beeindruckt von deiner Seite…!
Ich hoffe, du kannst mir mit deiner Erfahrung und deinem Fachwissen helfen.
Mein Sohn soll eine feste Zahnspange bekommen. Durch einen Sturz vor ein paar Jahren hat er einen wurzelgefüllten Frontzahn (aufwändig beim Endodontologen behandelt) und einen Frontzahn mit Querfraktur (es sind die beiden mittleren Schneidezähne oben). Sie sollen möglichst vorsichtig bewegt werden, sagt der Endodontologe.
Die Kieferorthopädin bietet uns Kassenbrackets oder Smart Clips bei der Behandlung an. Nach dem Lesen der Infos auf deiner Seite tendiere ich eigentlich zu den Kassenbrackets… doch dann heißt es wiederum, dass mit den Smart Clips geringere Zugkräfte auf die Zähne (und Zahnwurzeln!) wirken – gerade das scheint mir für meinen Sohn wichtig…oder wie siehst du das…?
Ich möchte (wie alle Eltern) das Beste für mein Kind, jedoch keine „Luxuskosten“ zahlen, die meinem Sohn (dem die Ästhetik der Spange übrigens ziemlich egal ist) keinen medizinischen Vorteil bringen….
Kannst du mir helfen?
Herzliche Grüße von Maike
Liebe Maike,
du solltest deinen Kieferorthopäden auf jeden Fall auf die Problematik hinweisen, damit er den betroffenen Zahn besonders sanft behandelt. Meiner Erfahrung nach spielt es dabei keine Rolle, ob ihr euch für Kassenbrackets oder Smart Clip Brackets entscheidet. Denn der Druck auf die Zähne wird vor allem durch den Bogen (Draht) ausgeübt und weniger durch die Brackets.
Zusätzlich kommen im Laufe der Behandlung mit fester Spange auch oft noch sogenannte „Gummiketten oder 8er Ligaturen“ zum Einsatz. Auch diese üben Druck auf die Zähne aus, um sie in die optimale Position zu bewegen. Zum Beispiel um Lücken zu Schließen, oder einen Zahn leicht zu drehen. Am besten du machst auch deinen Sohn nochmals darauf aufmerksam, dass er unbedingt Bescheid sagen muss, sollte der Druck auf diesen Zahn sehr stark sein. Das merkt er normalerweise gleich schon während der Behandlung.
Liebe Grüße
Sonja vom Zahnprofi
Hallo Sonja,
ich bin begeistert von deiner Seite und den vielen nützlichen Informationen.
Meine Tochter ist jetzt 9 1/2 Jahre alt und soll in den nächsten 4 Monaten eine feste Zahnspange bekommen.
Allerdings ist unsere private Mehrkostenvereinbarung sehr hoch.Sie beträgt 1582 Euro zzg.der 20 % durch die KK.Und meine ander Zwillingstochter ist demnächst auch dran und da kommen wohl sehr ähnliche Koste nochmals auf uns zu.
Ich habe mich ja nun einigermaßen über die ganzen Materialen etc.informiert und nun intensiv diese Mehrkostenvereinbarung studiert.Ich glaube er hat so ziemlich alles mit reingenommen,was man mit reinnehmen kann.8 Superalastische Bögen für 630 Euro, Qualitätsbrackets für 556 Euro wobei für mich noch nicht erschließbar ist,um was für Brackets es sich genau handelt.Er sagte,mit diesen wäre die Behandlungsdauer einfacher,schonender und schneller.Allerdings sollen sie Gummies haben.
Hinzu kommt für die Versiegelung ca.300 Euro, extra besserer Kleber 190 Euro,Eingliederung Qualitätsband 156 Euro, Zahnreinigung für 48 Zähne 150 Euro, Kiefergelenksuntersuchung 113 Euro und zuletzt der Retrainer für 260 Euro. Die Bögen und den Retainer schriebst Du ja, sollte man auf jeden Fall nehmen.
Bezüglich der Zahnreinigung dachte ich,dass eh jedem Kind 2-4 mal pro Jahr eine Zahnprophylaxe beim Zahnarzt zusteht ohne Zuzahlung. Weißt Du etwas darüber? Und bezüglich der Kiefergelenksuntersuchung habe ich folgende Frage: Vor drei Jahren zu Beginn unserer kompletten kieferorthopädischen Behandlung, wurde bereits eine solche Untersuchung gemacht. Ich habe damals 163 Euro dafür bezahlt. Damals hieß es,dass am Ende der kompletten Behandlung nochmal eine zweite abschließende Kiefergelenksuntersuchung stattfinden würde.Der Preis beinhaltet also zwei Untersuchungen. Umso weniger verstehe ich, warum jetzt noch eine KGU stattfinden muss.
Und abschließend: Welche Maßnahmen außer den Bögen und des Retainers würdest du uns empfehlen? Und auf was könnten wir guten Gewissens verzichten?
Viele Grüße Stefi
Hallo Stefi,
zuerst einmal danke für Dein Lob…
Ich denke, du hast Recht und dein Kieferorthopäde hat so ziemlich alles in die Mehrkostenvereinbarung reingepackt.
Zu der Kiefergelenksvermessung, bzw. Funktionsanalyse:
Wir machen so eine Vermessung nicht in der Praxis, aber ich habe heute meine Chefs (beides Kieferorthopäden) zusätzlich auch noch gefragt, ob das unbedingt nötig ist. Deren Antwort war „wir halten das nicht für notwendig“. Wären es meine Kinder, würde ich auf diese Untersuchung verzichten (außer vielleicht sie hätten Probleme mit den Kiefergelenken).
Genauso würde ich wahrscheinlich auf die Versiegelung verzichten, vorausgesetzt die Zahnpflege ist gut und die Prophylaxe beim Zahnarzt erfolgt regelmäßig. Wenn du wegen der Zahnpflege unsicher bist, würde ich die Versiegelung nehmen.
Die Brackets würde ich mir zeigen lassen und dann erst entscheiden ob ich dafür so viel Geld ausgeben möchte. Größere Brackets (meist Kassenleistung) sind für das Behandlungsergebnis nicht schlechter, ganz im Gegenteil. Allerdings sind kleine Brackets ästhetischer, aber über 500 Euro dafür ausgeben?
Auf spezielle Bänder (Qualitätsband?) würde ich wahrscheinlich auch verzichten, lass dir doch den Unterschied zeigen. Besserer Kleber? Was kann der besser? Würde ich nochmal nachfragen.
Du solltest dir unbedingt nochmal alles genau zeigen und erklären lassen (gerne auch von den Helferinnen) und dann erst in Ruhe entscheiden. Damit machst du dich möglicherweise nicht beliebt, aber es ist schließlich auch viel Geld.
Übrigens – ab dem 2. Kind das sich in Behandlung befindet, brauchst du nur noch 10% Kassen Eigenanteil bezahlen (zumindest eine kleine Ersparnis).
Viele Grüße
Sonja
Hallo Sonja!
Was hältst Du von der Glattflächenversiegelung bevor die Brackets geklebt werden, mein Kind hat auf den Backenzähnen schon Versiegelungen aufgrund starker Fissuen – macht da der Schutz Sinn, oder eher nicht?
Und was sagst Du zum Preis von 650€ (als Igel) für: kl Brackets (also eins kl als Standard), Flexbögen, Glattflächenversiegelung, zus. Reinigung beim Bogenwechsel? Mein Kind hat leider oft mit Herpes zu kämpfen, deshalb ist das mit der Reinigung so eine Sache, ich hab aber auch keinen Goldesel, somit muss ich wirklich rechnen!
Über eine Antwort freue ich mich!
Schöne Grüße
A.
Hallo A.,
zu Deiner ersten Frage zur Glattflächenversiegelung:
eine Glattflächenversiegelung ist eine gute Sache, vor allem wenn die Zahnpflege nicht ganz so perfekt ist. Das gibt doch einen gewissen Schutz für die Zähne. Gut finde ich auch, wenn die Zähne zusätzlich beim Bogen Wechsel gereinigt werden. Trotzdem sollte natürlich gut geputzt werden, damit keine Entkalkungsflecken (white spots) auf den Zähnen entstehen.
zu Deiner zweiten Frage, den Preis:
wenn Du für 650 Euro das komplette Paket bekommst (Brackets, elastische Bögen, Reinigung beim Bogen wechsel und die Glattflächenversiegelung) ist das nicht teuer. In anderen Praxen kann das schon mal um die 1500 Euro kosten…
Besonders wichtig finde ich die „Flexbögen“, damit werden die Zähne sanfter bewegt und der Druck ist nicht so stark (weniger Schmerzen). Auf die würde ich keinesfalls verzichten. Ich würde wahrscheinlich die kleineren Brackets weglassen, da hier vor allem die Ästhetik im Vordergrund steht. Dein Kieferorthopäde kann Dir vielleicht an einem Modell die verschiedenen Brackets zeigen.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen
Liebe Grüße Sonja
Liebe Sonja, ganz tolle Seite! Herzlichen Dank für die ausführlichen Infos rund um Thema Kieferorthopädie! Sehr sehr hilfreich!
Ich habe auch eine persönliche Frage: meine 10-jährige Tochter soll jetzt auch Brackets bekommen. Zur Auswahl stehen Kassenbrackets für 0 Eur, Empower-Brackets mit Klipps für 600 eur oder Expirience-Brackets ebenfalls mit Klipps für 700 eur. Erstmal ohne Zusatzleistungen wie Versiegelungen, Elastische Bänder, zus. Röntgen etc. (womit wir wahrscheinlich erst später überrascht werden). Welche Variante von den beiden teureren ist besser? (Die letzte soll wohl noch etwas flacher sein und rodiniert = unauffälliger, wie gebürstetes Edelstahl praktisch). Die beiden kommen nur von verschiedenen Herstellern, richtig? Ansonsten fast gleich. Und soll man überhaupt von der Kassen-Variante abweichen? Ich dachte nur, um das mit den Gummis sich zu ersparen, und Bessere Tragekomfort zu haben … vielen herzlichen Dank für Ihre Empfehlung! LG Natalie
Liebe Natalie,
soweit ich das beurteilen kann, sind sich die Empower und die Expirience Brackets optisch sehr ähnlich und lediglich von unterschiedlichen Herstellern… Ob eines davon besser ist, kann ich leider nicht sagen. Viel mehr stellt sich mir die Frage, warum bietet der Kieferorthopäde eigentlich 2 verschiedene Marken an? Vielleicht wirkt dann der „kleinere“ Preis dann gar nicht mehr so hoch, wenn es noch teurere gibt? (Nur mal so ein „verkaufstechnischer“ Gedanke von mir 😉 ).
Ich würde mir alle 3 Brackets (auch die Kassenbrackets) vom Kieferorthopäden „in echt“ zeigen lassen und mich dann entscheiden. Wichtig sind vor allem der Komfort, aber auch die Ästhetik:
Komfort: Am bequemsten sind flache Brackets, die Größe spielt beim Komfort keine Rolle, sondern vor allem die Höhe. Je höher die Brackets sind, desto mehr trägt die Lippe auf. Die Größe, also der Durchmesser spielen beim Komfort keine große Rolle. Ob sie nun Clips haben oder mit Gummis verschlossen werden, spielt für den Komfort auch keine Rolle.
Ästhetik: Wenn deine Tochter sehr kleine Zähne hat, sind kleinere Brackets oft ästhetischer. Bei großen Zähnen macht das keinen so großen Unterschied.
Brackets mit Clips (selbstligierend): Ob die Brackets Clips haben oder nicht spielt für den Behandlungserfolg keine Rolle. Kassenbrackets funktionieren also auch sehr gut.
Vorteil der Clips ist, dass man keine Gummis auf den Brackets braucht. (Manche Gummis verfärben sich beim Essen. Dagegen helfen silber farbene Gummis, die fallen auf den Metallbrackets auch nicht auf).
Nachteil ist, dass diese Clips kaputtgehen können und dass diese Brackets so gut wie immer privat mit dem Patienten abgerechnet werden. Sie sind in der Regel sehr teuer. Bei Reparaturen braucht man oft ein neues Bracket – auch das würde dann wahrscheinlich wieder privat abgerechnet werden.
Manchmal wird behauptet, dass die „Privaten“ Brackets die Behandlungszeit verkürzen. Ebenso wird oft gesagt, dass die einzelnen Behandlungstermine mit den selbstligierenden Brackets schneller gehen würde. Beides kann ich aus meiner Erfahrung nicht bestätigen.
Wie gesagt, ich würde mir alle 3 Brackets zeigen lassen. Wenn die Kassenbrackets ästhetisch auch in Ordnung sind, würde ich mich wahrscheinlich dafür entscheiden.
Liebe Grüße
Sonja
Liebe Sonja, ganz herzlichen Dank für deine hilfreiche Antwort! Wir haben deiner Empfehlung gefolgt und die Muster von allen drei Brackets von der KO für 2 Tage sogar mit nach Hause bekommen und konnten alle drei ausführlich begutachten. Das Ergebnis: morgen werden die Empower-Brackets eingesetzt 🙂 ( Das mit deinem „verkaufstechnischen“ Argument hat’s gezogen 🙂 Muss ich schon zugeben 🙂 🙂 :). Und die Argumentation unserer Tochter, dass es mit den Gummis doch soooooooo umständlich und für sie auf keinen Fall handelbar ist. Und eine Klassenkameradin ist schnell gefunden worden, die Empower trägt. Ok, was tut man nicht so alles, um das Kind glücklich zu machen 😉
Aber jetzt vielleicht noch schnell eine technische Frage: heute ist bei uns eine kosenpflichtige Zahnreinigung beim ZA geplant (40 EUR). Unsere KO hat heute leider geschlossen, morgen früh werden die Brackets eingesetzt. Die KO hat aber vor 2 Wochen gesagt – man darf auf keinen Fall vorm Einsetzen Fluorid benutzen, sonst halten die Brackets nicht. Jetzt mache ich mir Sorgen, ob die Zahnreinigung heute fürs morgige Einsetzen deswegen nicht eher schädlich ist. Dort werden die Zähne doch immer mit Fluorid behandelt, oder? Wie wird es bei euch gehandhabt? Wird es empfohlen vorm Einsetzen reinigen zu lassen?
Danke im Voraus!
Ganz LG
Natalie
Liebe Natalie,
das ist nett von Eurem Kieferorthopäden, dass er Euch die Brackets gleich mit nach Hause gegeben hat. Das ist nicht unbedingt selbstverständlich…
Bei einer Zahnreinigung werden meistens am Schluss noch die Zähne fluoridiert. Deshalb solltest Du beim Zahnarzt unbedingt Bescheid geben, dass er das bitte nicht machen soll, da ansonsten die Brackets nicht halten.
Die Zahnreinigung kurz vor dem Einsetzen der Zahnspange ist grundsätzlich kein Problem. Aber der Kieferorthopäde hat recht: wenn kurz vorher die Zähne fluoridiert werden, dann halten oft die Brackets viel schlechter und Reparaturen sind vorprogrammiert.
Eine Zahnreinigung kann man übrigens auch mit fester Zahnspange im Mund machen, falls es notwendig sein sollte. Wenn die Zahnpflege gut ist, ist das bei Kindern aber oft nicht unbedingt notwendig.
Viele Grüße
Sonja
Hallo
Erstmal danke für diesen ausführlichen Bericht !
Zu mir: ich bin 20 und wollte eigentlich schon immer eine Zahnspange da meine Schneidezähne schief stehen und ich mir rechts unten der 6er Backenzahn fehlt (laut meinem Zahnarzt war er wohl nicht angelegt ?), nur war meine Mutter immer dagegen. Jetzt war ich bei einem Kieferorthopäden und er meinte, man könnte die Lücke des 6er mit dem Weisheitszahn schließen (was natürlich super wäre), aber jetzt zu meinem großen Problem.
Ich habe oft gelesen das eine Zahnspange das Gesicht verändern kann, gerade bei einem relativ großen Eingriff bei den Backenzähnen. Kommt es in der Praxis wirklich oft vor das sich das Gesicht stark verändert? Eigentlich hatte ich mich dazu entschlossen die Zahnspange machen zu lassen, doch jetzt habe ich Angst das sich mein Gesicht negativ verändern könnte, … besonders da ich ein Mensch bin der schnell an sich selber zweifelt und ich mir durch gerade Zähne mehr Selbstbewusstsein versprochen hatte…
Und was hältst von dem Damonsystem ? Für mich klang es sehr gut und war auch optisch sehr ansprechend.
Vielen Dank schon mal für Dein Antwort und viel Gesundheit
Hallo Bianca,
es kommt häufig vor, dass Patienten Lücken im Backenzahnbereich haben und die mithilfe der dahinterliegenden Zähne (z.B. Weisheitszahn) geschlossen werden. Meisten wird dafür eine feste Zahnspange verwendet und funktioniert im Allgemeinen auch sehr gut. Vorteil ist natürlich, dass man keinen Zahnersatz braucht.
Bei so einem Eingriff, glaube ich nicht, dass sich das Gesicht wirklich sichtbar ändern würde und habe das auch noch nie gesehen.
Sichtbare Änderungen im Gesichtsbereich entstehen vor allem dann, wenn der Biss stark verändert wird. Zum Beispiel, wenn eine Fehlstellung des Unterkiefers korrigiert wird. Aber auch, wenn zum Beispiel stark hervorstehende Zähne korrigiert werden – aber das ist ja dann eine positive Veränderung. Wenn du deshalb Befürchtungen hast, dann solltest du deinen Kieferorthopäden zurate ziehen. Der kann dir ganz genau erklären, inwieweit sich die Behandlung auf dein Gesicht auswirken könnte.
Das Damonsystem ist sicher nicht schlecht und wenn du damit ein gutes Gefühl hast, spricht nichts dagegen sich dafür zu entscheiden.
Liebe Grüße
Sonja
Liebe Sonja,
mein Sohn soll bald eine Feste Zahnspange bekommen wobei die Frontzähne sind zur Hälfte Füllungen – können die Füllungen während der Behandlung beschädigt werden? Kann das ein Problem beim Entfernen der Brackets werden?
Viele Grüße
Eva
Hallo Eva,
meiner Erfahrung nach passiert den Füllungen während der Behandlung nichts. Es kann allerdings sein, dass die Brackets vielleicht nicht ganz so gut halten und ab und zu mal abgehen. Am besten Sie weisen Ihren Kieferorthopäden und die Assistentinnen vor dem Einsetzen der festen Spange auf die Füllungen hin. Es gibt nämlich spezielle Haftvermittler für Füllungen, damit halten dann die Brackets meistens besser.
Das Entfernen der festen Spange sollte intakten und unbeschädigten Füllungen auch nichts ausmachen. Wir hatten bisher keine Probleme damit.
Liebe Grüße
Sonja
Liebe Sonja,
wie Du es sicher häufiger liest, möchte ich mich vorab auch für Deinen tollen Blog bedanken. Ich konnte für mich persönlich auch schon einige Fragen klären, würde mich aber freuen, wenn Du mir Deine Meinung in ein paar Punkten nennen könntest.
Fakten: 11-Jährige Tochter soll feste Zahnspange bekommen.
Der Kieferorthopäde hat uns erklärt das das Kassengestell (mit zwei „Ringen“ jeweils um einen hinteren Backenzahn) eine 70 Jahre alte Technik ist uns zu viel Druck auf den Kiefer ausübt. Zudem müssen bei dem Kassengestell zunächst in einem ersten Termin die Zähne mit aufquellenden Plättchen auseinander geschoben werden, um die „Ringe“ zwei Tage später zu befestigen. Deswegen tendiert er zum Damonsystem.
Gibt es einen Unterschied zwischen beiden Varianten bei einem Überbiss?
Der Unterkiefer meiner kleinen muss nämlich etwas nach vorne kommen, was laut KO mit Gummis zwischen Ober- und Unterkiefer geschehen soll. Das der Erfolg auf ihre Mitarbeit ankommt, wurde uns mitgeteilt (wie lange sie die diagonalen Gummis trägt).
Kannst Du das bestätigen bzw. bist Du so nett mir Deine persönliche Meinung hierzu zu nennen?
Natürlich möchte ich das beste für mein Kind und scheue auch keine Kosten, dennoch stellt sich mir die Frage des Mehrwertes. Mein Bauchgefühl sagt das bei meiner Tochter das Kassengestell, mit super elastischen Bögen (so steht es in der Informationsbroschüre), normalen Kassenbrackets (sie möchte keine aus Keramik, sondern in Silber), Bracketumfeldversiegelung ein gleichwertiges Ergebnis (auch was den Komfort und die Schmerzen betrifft) erzielen sollte, wie mit dem Damonsystem.
Einen Retrainer werden wir nach der Behandlung definitiv anbringen lassen.
Jetzt ist es doch ganz schön viel Text geworden 🙂
Ich bedanke mich bereits im Voraus für eine Antwort von Dir!
Herzliche Grüße aus Berlin
Liebe Maike,
dein Kieferorthopäde hat sicherlich recht, dass die Methode mit den Bändern auf den Backenzähnen schon einige Jahrzehnte alt ist. Auch das ein paar Tage vor dem Einsetzen der Bänder sogenannte Separiergummis zwischen die Zähne gesetzt werden müssen ist richtig. Das Einsetzen dieser Gummis ist normalerweise nicht schmerzhaft, aber ein paar Stunden nach dem Einsetzen der Gummis entsteht Druck auf die Zähne und das kann vor allem beim Essen weh tun. Der Druck und evtl. Schmerzen beim Kauen lassen nach aber wieder nach.
Die Metallbänder haben den Vorteil, dass sie sehr gut halten, viel Kaudruck aushalten und selten mal abgehen. Wenn man stattdessen Brackets (egal ob Damon oder andere) auf die Backenzähne klebt, kann es sein, dass sie sich ab und zu lösen und Reparaturen erforderlich werden. Und Reparaturen kosten Zeit, Geld und können die Behandlungszeit verlängern.
Für den Behandlungserfolg spielt es eigentlich keine große Rolle, ob man nun Bänder oder Brackets auf den Backenzähnen verwendet. Es gibt übrigens auch Kassenbrackets, die man auf die Backenzähne kleben kann – es muss also nicht unbedingt das teure Damon-System sein, wenn du auf die Ringe (Bänder) verzichten möchtest.
Liebe Grüße
Sonja
Seit 5 Wochen habe ich nun Brackets und bereits den 2. Draht im Mund. Nun möchte mein Kieferorthopäde die Behandlung mit Suresmile weiterführen. Also mit vom Roboter gebogenen Drähten. Kannst Du was sagen über Zusatzkosten und die versprochene Zeitersparnis bei der Behandlung? Oder ist das Ganze etwa nur Geldmacherei? vielen Dank für Deine Antwort.
Hallo Chris,
ich habe noch nie mit dem Suresmile Bogensystem gearbeitet und kann dir deshalb leider nicht sagen, ob sich das rechnet oder nicht und was das kosten darf.
Ich würde mich auf jeden Fall nochmal intensiv von meinem Kieferorthopäden beraten lassen. Frag ihn doch am besten nach den genauen Kosten und wie viel Zeitersparnis er dir wirklich versprechen kann und welche anderen Vorteile es noch gibt… Außerdem würde ich ihn noch fragen, wie lange die Behandlung dauern würde, wenn man so weitermacht wie bisher.
Liebe Grüße
Sonja
Hallo Sonja,
eine Klasse Seite! Vielen Dank dafür!!!
Das hat meine Entscheidung schon etwas mehr geholfen.
Nun zu mir, ich bin ein Mann im Alter von nun 35 Jahren und habe leider in der Jugend nur eine lose Spange gehabt und war sehr schlampig beim Tragen. Somit sind gerade meine Schneidezähne (also 1-2 und 2-2) sowie die Schneidezähne im Unterkiefer etwas schief gewachsen.
Nun bin ich Handwerker und möchte auf Grund der Nähe zum Kunden eine sehr ästhetische Lösung.
Könntest du mir ein paar Ratschläge geben?
Bezüglich der Lingual-Technik, kannst du mir grob sagen wieviel teuerer diese ist und wie zufrieden Patienten damit sind?
Und sollte man doch eine äußere Zahnspange nehmen, würde ich definitiv gern auf weiße Brackets zurückgreifen, nur wieviel teuerer sind diese als metallische? Meine Frau hat mich beim sprechen beobachtet und meinte, am Meisten sieht man die unteren Schneidezähne bis zu den 4ern und oben bis zu den 3ern, somit müssten unten 8 und oben 4 weiße Brackets genutzt werden.
Kann man da ebenso grob pauschal sagen wieviel Mehrkosten gegenüber den Metallbrackets anfallen?
Ich war bereits vor 3 Jahren beim Kieferorthopäden zu einem kleinen Beratungsgespräch und dieser Sprach von etwa 3500-4500 Euro kosten für metallische. Die Lingual-Technik hat er stark abgeraten, da diese nach seiner Meinung ein Intermezzo mit der Zunge veranstaltet. Leider haben wir nach meinem Wissen nicht über die Keramik-Brackets gesprochen.
Zeitaufwand Gesamt etwa 2 Jahre.
Lieber Christian,
über die Kosten der Keramikbrackets kann ich dir leider keine hilfreiche Auskunft geben, da das sehr stark vom Kieferorthopäden und den verwendeten Brackets abhängt. Denn da unterscheiden sich die Preise je nach Marke ganz enorm. Bei uns waren das immer so um die 25 Euro pro Stück, aber wie gesagt das ist sehr variabel.
Meistens ist es allerdings so, dass du je verwendetem Bracket zahlen musst. Wenn du also ein wenig Geld sparen möchtest, solltest du dich beim Sprechen und Lachen mal im Spiegel beobachten und dir überlegen, wo man die Brackets überhaupt sichtbar sind. Wenn der Biß recht tief ist, kann man im Unterkiefer manchmal keine Keramik Brackets benützen, da man sich sonst auf die Brackets beißt. Denn die Keramikbrackets sind oft ein klein wenig „dicker“ als die Metallbrackets.
Zur Lingualtechnik: das mit der Zunge ist schon oft mal ein Problem, allerdings nicht bei allen Patienten. Manche kommen sehr gut damit zurecht, andere wieder weniger. Bei der Lingualtechnik ist zusätzlich auch die Zahnpflege noch etwas schwieriger. Außerdem sind hier die Kosten meist viel höher, da die diese Brackets individuell angefertigt werden müssen.
Bei kleineren Fehlstellungen der Zähne kommt manchmal auch eine Behandlung mit herausnehmbaren Spangen oder mit durchsichtigen Schienen (Invisalign) infrage. Dazu solltest du mal den Kieferorthopäden befragen, ob das vielleicht für dich infrage käme.
Liebe Grüße
Sonja
Hallo Sonja, vielen Dank für diese klasse informative Seite. Sie hat mich in meiner Entscheidung bestärkt. Ich möchte für meine 11 Jährige Tochter die Kassenbrackets und hatte angenommen, dass die Bänder nur um die letzten 2 Backenzähne kommen, also insgesamt 8 Zähne. Der Kieferorthopäde sagte mir nun, dass die Bänder beim Kassenmodell immer um alle Backenzähne kommen, was ich aber optisch störend empfinde. Kann ich das entscheiden, ob ich nur insgesamt 8 Bänder wünsche? Liebe Grüße Melanie
Liebe Melanie,
ich kann absolut verstehen, dass du die Bänder im Seitenzahnbereich als optisch störend empfindest – das würde mir auch so gehen.
Ich habe schon in ein paar verschiedenen kieferorthopädischen Praxen gearbeitet und wir haben fast immer nur die hinteren, großen Backenzähne mit Bänder versehen. Meistens sogar nur die sogenannten 6 Jahr Molaren – das sind die vordersten großen Backenzähne (das wären dann sogar nur 4 Bänder). Egal ob „Kassenmodell“ oder „Privatmodell“.
Die vorderen, kleinen Backenzähne (die sog. 4er und 5er) wurden bei uns immer nur in Ausnahmefällen mit Bändern versehen und das war äußerst selten. So ein Ausnahmefall ist zum Beispiel wenn die Brackets unten im Seitenzahnbereich ständig abgehen (dafür gibt es verschiedene Ursachen).
Ich würde nochmal mit dem Kieferorthopäden sprechen, ob er nicht doch Kassen- Brackets auf die kleinen Backenzähne kleben kann. Ansonsten hast du natürlich auch jederzeit die Möglichkeit dich bei einem anderen Behandler beraten zu lassen.
Liebe Grüße
Sonja
Hallo, meine Söhne haben eine feste Spange und eine zusätzliche Aufbissplatte, mit der es sich aber sehr schlecht essen lässt.
Trotzdem gehen ständig Brackets ab, auch schon am Tag danach.
Woran kann das nur liegen?
Vielleicht auch eine Abwehrreaktion?
LG Melanie
Hallo Melanie,
wahrscheinlich handelt es sich hierbei um ein mechanisches Problem. Das heißt die Kinder beißen beim Kauen auf die Brackets drauf und dadurch gehen diese ab. Das passiert ganz häufig, wenn der Biß „zu tief“ ist. Vielleicht sind aber auch die Zähne beim Kleben der Brackets „feucht“ geworden, dann hält der Kunststoff nicht richtig und die Brackets gehen ab.
Egal um welche Ursache es sich hier handelt, Ihr Kieferorthopäde findet dafür sicher eine Lösung. Diese Probleme treten einfach ab und zu mal auf. Am besten vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrem Behandler.
Liebe Grüße
Sonja
Hallo liebe Sonja!
Ein großes Lob für diesen Beitrag und dessen Gestaltung , wirklich sehr informativ:)
Ich bin darauf gestoßen weil nächste Woche bei mir eine feste Zahnspange ( mit Keramik im Frontzahnbereich montiert werden soll . Ich bin 27 und habe einen Engstand , die Technik ist die „Suresmile“ Methode!
Nun bin ich leider nicht mit den besten Zähnen gesegnet , habe einige Wurzelbehandlungen hinter mir und auch größere Füllungen:( ich habe nun Angst dass meine Zähne der Behandlung nicht stand halten und somit durch die Spange gefährdet werden…hätte meine KFO mich darauf hingewiesen wenn dies ein Problem darstellen würde? Ich bin mittlerweile sehr unsicher ! Sind denn zahnärztliche Behandlungen während einer KFO Behandlung möglich ?
Ich putze und pflege meine Zähne sehr gut jedoch sind die Baustellen frühere Sünden meiner Teenie Zeit ..:/
Liebe Grüße und vielen Dank 🙂
Liebe Marion,
eine zahnärztliche Versorgung während der festen Zahnpange ist auf jeden Fall möglich. Sollte der Zahnarzt an irgendeiner Stelle nicht „hinkommen“, kann man kurzfristig auch „Teile der Zahnspange“ entfernen und nach der Versorgung wieder befestigen.
Wenn Sie große Füllungen an den Stellen wo die Brackets geklebt werden sollen haben, kann es sein dass diese dort nicht so gut halten. Der „Kleber“ für die Brackets hält auf Füllungen und auf Kronen einfach nicht so gut, wie auf den natürlichen Zähnen. Deshalb kann es sein, dass es dort vermehrt zu Reparaturen kommen kann – aber nicht muss.
Wenn Ihr Kieferorthopäde Bedenken wegen der Gesundheit Ihrer Zähne hätte, würde er Sie bestimmt darauf hinweisen. Im Zweifelsfall sollten Sie trotzdem nochmal nachfragen.
Liebe Grüße
Sonja
Hallo Sonja,
vielen Dank für diese tolle, informative Seite. Wir haben vor ein paar Tagen auch das Beratungsgespräch für die feste Zahnspange unserer Tochter (12Jahre) gehabt und uns wurden folgende zusätzliche Leistungen angeboten:
Zwischen-Diagnostik (laut Info hauptsächlich 3. Röntgenbild, weil die Kasse nur noch zu Beginn und Ende zahlt) x 1= EUR 195
selbstlegierende Brackets (GC) x24 = EUR 940
Superelastische/Thermoelastische Bögen (laut Info nur zu Beginn) x2 = EUR 113
2xSpeicheldiagnostik, 2xErnährungsberatung, 3xMundhygienestatus, 1xBracketumfeldversiegelung, 5xspezielles kieferorthopädisches Schutzprogramm inkl. Fluoridierung = EUR 283
2xRetainer inkl. KSP EUR 395
Sie soll zuerst eine festen Spange oben und eine herausnehmbare unten bekommen. Die Behandlungszeit soll ca.3 Jahre dauern und die obigen Leistungen können auf 36 Monate aufgeteilt gezahlt werden.
Vor dem Beratungstermin waren mein Mann und ich der Meinung, dass die Kassenleistung ausreichend ist, jetzt sind wir doch stark verunsichert. Da unsere Tochter nicht die fleissigste in Sachen Zahn-Hygiene ist, neigen wir jetzt schon zu dem Schutzprogramm. Bei den Brackets sind wir jetzt total unsicher. Was hältst Du von den Sonderleistungen?
Lg Melanie
Liebe Melanie,
wäre es meine Tochter, würde ich wahrscheinlich die Kassenbrackets nehmen.
Zum Schutzprogramm würde ich wahrscheinlich nochmal meinen Zahnarzt befragen, was er davon hält und ob die regelmäßige Prophylaxe beim Zahnarzt ausreichend ist. Außerdem würde ich meiner Tochter eine Schallzahnbürste kaufen und die Zahnpflege regelmäßig mit Anfärbemitteln kontrollieren.
Superelastische Bögen und Retainer würde ich auf jeden Fall nehmen.
Liebe Grüße
Sonja
Hallo Sonja,
danke für diese äußerst informative und aufklärendende Seite.
Auf dem individuell optimierten Behandlungsplan für meinen Sohn (11 Jahre) sind folgende Punkte, welche wir in Eingenleistung zahlen können, aufgelistet:
-Funktionsregler zur biodynamischen Entwicklung der Kieferknochen und der Zahnbogenbreiten (nach Fränkel)
-Festsitzende bio-funtionelle Zahnspange (nach Risse)
-Teil-Festsitzende Apparatur mit keramischen Smart-clip Brackets
-Mitarbeitsunabhängiges Gerät zur Bisshebung
-wichtige diagnostische Leistungen (wurde nur mündl. Besprochen. Ich erinner mich an: 1x pro Jahr Röntgenaufnahmen, viele Fotos, Abdrücke)
…vieles hab ich vergessen/machnes nicht richtig verstanden)
-Kiefergelenksstruktananalyse
-Zahnschmelzschutzmaßnahmen
-Lingualretainer (Unterkieferschneidezahnbereich)
Der Gesamtbetrag der Eigenleistung ist ca. 3040 Euro (Eine Kostenaufstellung haben wir nicht erhalten. Die bekomme wir erst nach unserer Entscheidung)
Was hälst du davon? Für eine schnelle Antwort wäre ich dir sehr dankbar.
Liebe Grüße Yvonne
Liebe Yvonne,
ganz ehrlich 3040 Euro finde ich schon ganz schön „sportlich“ für private Zuzahlungen.
Grundsätzlich gilt, du kannst auch die komplette Behandlung auf Kasse durchführen lassen wenn du das möchtest. Der Behandler kann dich zu keinen privaten Eigenleistungen „zwingen“.
Wenn du dich nicht ausführlich beraten fühlst würde ich mir auf jeden Fall nochmal einen Beratungstermin bezüglich der Zusatzleistungen geben lassen und ich würde mir dann auch einen Kostenvoranschlag erstellen lassen und mit nach Hause nehmen. Ich würde diese schriftliche Vereinbarung wenn dann erst daheim in Ruhe unterschreiben und bei Bedarf auch nochmal ändern lassen.
Lass dich nicht unter Druck setzen, notfalls kannst du dich auch noch bei einem anderen Behandler beraten lassen. Normalerweise spielen ein paar Wochen für den Behandlungsbeginn keine große Rolle… Als Patient bekommt man bei dem 1. Beratungsgespräch so viele Informationen mitgeteilt, die kann man als Laie kaum verstehen und kann sich deshalb auch kaum alles merken.
Zu den von dir angegebenen Zusatzleistungen kann ich nur sagen: für mich ist der Lingualretainer am Ende der Behandlung zum Halten der Situation unbedingt notwendig, außerdem superelastische Bögen bei einer festen Spange. Spezielle Brackets finde ich persönlich oft überflüssig oder eine rein ästhetische Sache.
Zu den diagnostischen Leistungen kann ich nur sagen: die Krankenkasse zahlt einige Röntgenaufnahmen, Modelle (Abdrücke) und Fotos – deshalb würde ich hier nicht noch zusätzliche anfertigen lassen, wenn es mein Kind wäre.
Der Fränkel gehört zu den Bionatoren und soweit ich informiert bin, gibt es da auch welche die über die Krankenkasse abgerechnet werden können.
Liebe Grüße
Sonja
Hallo Danke für deine Seite!
Mein Sohn (10) soll eine feste Spange bekommen. Wir haben uns für durchsichtige Brackets für jeweils 6 Zähne vorne oben und unten entschieden. Im nicht sichtbaren Bereich Metall. Hierzu ein paar Fragen:
1. Stimmt es, dass sich die transparenten Gummis schnell verfärben?
2. Seine wichtigste Frage: Ist das bei weißen Gummis auch der Fall?
3. Alternativ könnte er ja bunte oder silberne Gummis nehmen? Ich denke, dann sind die durchsichtigen Brackets bzw. die Spange ansich immer noch unauffälliger als eine komplette Metallspange?
4. Verfärben sich nur die Gummis oder auch die Kunststoffbrackets (ich weiß noch nicht, ob uns Keramik oder Kunststoff angeboten wird)?
Vielen Dank
Mit freundlichen Grüßen Denise
Hallo Denise,
1. die transparenten / durchsichtigen Gummis verfärben sich vor allem dann, wenn man stark färbende Lebensmittel isst. Bei Curry zum Beispiel verfärben sich die Gummis richtig schön gelb und das bekommt man nicht mehr ab. Da kann man nur noch Gummis wechseln.
2. das kann auch bei weißen und sehr hellen (z.B. hellblau, gelb oder rosa) Gummis passieren. Meist nicht so stark wie bei den transparenten aber auch die verfärben sich ein wenig.
3. dunklere Farben und silberne Gummis verfärben sich kaum, bzw. gar nicht.
4. Keramikbrackets verfärben sich nicht – bei Kunststoffbrackets kann ich es nicht sagen, da ich damit keine Erfahrungen habe. Wir nehmen nur Keramik.
Wenn ihr euch auch im Unterkiefer für Keramik entscheiden solltet, lasst vorher nochmal genau den Biss prüfen. Keramikbracket sind in der Regel etwas dicker als die Metallbrackets, das heißt wenn der Biß recht knapp ist, könnte es sein dass dein Sohn auf die Brackets draufbeisst. Das ist nicht so gut für die Zähne und die Brackets könnten schneller abgehen.
Liebe Grüße
Sonja
Liebe Sonja,
Ich freue mich, dass ich auf deine Seite gestoßen bin. Toll, dass es noch Menschen gibt, die sich für die Probleme anderer interessieren und sich auch noch Zeit nehmen sich damit zu beschäftigen.
Meine Frage richtet sich an die, uns empfohlene, Glattflächenversiegelung.
Mein Sohn ist 13, hat jetzt endlich alle Milchzähne raus und soll jetzt eine feste Spange bekommen. Wir gehen seit seiner frühesten Kindheit 2-3 mal im Jahr zum Zahnarzt. Er wird jedes Mal für seine gute Mundhygiene gelobt.
Die Versiegelung soll das Kariesrisiko vermindern und einer Entkalkung vorbeugen.
Wenn ich das bei dir richtig gelesen habe, entstehen diese Dinge meist nur bei schlechter Pflege?
Macht diese Versiegelung für ihn dann überhaupt Sinn? Und wenn sie nicht nützt, kann sie schaden?
Habe irgendwo gelesen, dass diese Versiegelung Risse bekommen kann, in denen sich dann erst recht Bakterien festsetzen können…
Vielen Dank und herzliche Grüße,
Birgit
Hallo Birgit,
vielen Dank für das Lob – das hört man immer gerne 😉
Wenn es mein Sohn wäre und er seine Zähne gut putzt, würde ich auf die Glattflächenversiegelung verzichten.
Ich denke, wenn die Zahnpflege gut ist und auch der Zahnarzt regelmäßig kontrolliert, sollte es keine Probleme mit Karies und Entkalkungen geben. Das sind zumindest meine Erfahrungen. Ich würde auf jeden Fall 2 x im Jahr zur Kontrolle und Prophylaxe zum Zahnarzt gehen, auch wenn er in kieferorthopädischer Behandlung ist.
Liebe Grüße
Sonja
Liebe Sonja,
mein 11J. Sohn bekommt eine feste Zahnspange. Meine KO bietet eine profesionelle Reinigung ( vor dem Befestigen der Bänder und Brackets ). Was meiner Meinung nach, einen Sinn macht. Wie ist es aber mit Fluoridierung und Schutzlack/Fluoridabgabe ??? Ist es notwendig? Muss man die Zahnoberflächen unbedingt versiegeln?
Im Internet sind die Meinungen so unterschiedlich….und es kostet 🙁
Ich würde mich über deine Antwort sehr freuen.
Eva
Hallo Eva,
die professionelle Zahnreinigung ist sicher eine gute Sache. Dein Sohn könnte die Prophylaxe allerdings auch beim Zahnarzt machen lassen, was oft bei Kindern von der Krankenkasse übernommen wird. Frag doch einfach mal bei deinem Zahnarzt nach, ob der das machen würde und ob das über Kasse geht. Dieser könnte dann vielleicht auch die Fluoridierung über Kasse durchführen…
Aber Vorsicht: die Fluoridierung beim Zahnarzt sollte nicht direkt vor dem Einsetzen einer festen Spange erfolgen. Ich würde dir zu mindestens 1 Woche Abstand raten, da ansonsten die Brackets nicht mehr so gut halten und Reparaturen viel wahrscheinlicher werden.
Ob eine Flouridierung (Bracketumfeldversiegelung usw.) grundsätzlich nötig ist, darüber gibt es extrem geteilte Meinungen. Ich würde es bei meinem Kind nur machen lassen, wenn die Zahnpflege ein Problem ist.
Liebe Grüße
Sonja
Liebe Sonja,
Der Kieferorrhopäde meiner 11-jährigen Tochter hat uns heute bei der Beratung das Komfortpaket empfohlen, d.h. die brackets sind flacher und kleiner als die, die von der KK bezahlt werden und müssen nicht alle einzeln aufgeklebt werden sondern werden in nur 10 min angebracht. Zusammen mit dem Pendulum, was die KK auch nicht zahlt (458 Euro), kämen knapp 1800 Euro Eigenkosten zusammen. Erst hab ich hierzu tendiert, jetzt allerdings frag ich mich, ob es das wirklich wert ist?!
Danke für deinen Rat.
Liebe Katrin,
wenn die Brackets alle auf einmal aufgeklebt werden handelt es sich wahrscheinlich um indirektes Kleben. Dazu werden die Brackets in einer durchsichtigen Schiene verankert (das passiert meist im Labor) und mit Hilfe der Schiene auf die Zähne geklebt.
Wäre es meine Tochter, würde ich mir das Geld dafür sparen. Die Brackets kann man genauso gut einzeln direkt aufkleben, das dauert meistens auch nicht länger. Das indirekte Kleben mit Schienen wird vor allem bei den „Innen Brackets“ (Incognito) verwendet, da es hier sehr schwierig ist die Brackets perfekt an der Zahninnenseite zu platzieren.
Wegen der Brackets würde ich mir mal das Kassenmodell und die kleineren, flacheren Brackets zeigen lassen und dann entscheiden, welche ich nehme.
Das Pendulum wird meistens anstatt eines Außenbügels verwendet und ist dafür gedacht Platz zu schaffen, oder den Platz zu halten. Auch hier würde ich fragen, ob es wirklich notwendig ist und ob der Kieferorthopäde vielleicht auch eine „Kassen“ Alternative dazu anbieten kann.
Viele Grüße
Sonja
Hallo
Meine Tochter (11 Jahre) soll eine feste Zahnspange bekommen. Der Kieferorthopäde empfahl mir die speed braces, die wäre nur 8 Monate zu tragen und zahnschonender. Allerdings müsste ich 1200€ dazuzahlen. Die anderen Modelle müsste sie mindestens 2 Jahre tragen und wären nicht so zahnschonend.
Natürlich möchte man, dass die Behandlung so schnell wie möglich vorbei ist, aber 1200€ sind ne Menge Geld…
Raten Sie mir die speed braces zu “ kaufen“ oder sind die Spangen, die eine gesetzliche Krankenkasse zahlt ähnlich gut.
Ich danke ihnen für ihre Meinung
Liebe Silvia,
meiner Erfahrung nach ist die Behandlung mit Speed Brackets auch nicht erkennbar schneller, als mit anderen Brackets. Die Dauer einer kieferorthopädischen Behandlung hängt von sehr vielen Faktoren ab, nicht unbedingt von den Brackets. Zum Beispiel von der Stellung der Zähne, Häufigkeit der Termine, Häufigkeit der Bogenwechsel, Häufigkeit von Reparaturen und der Sensibilität des Patienten, um nur einige zu nennen.
Deshalb finde ich, kann man keine pauschale Aussage treffen über die Dauer der Behandlung mit Speed oder Kassenbrackets.
Wäre es meine Tochter, würde ich mich wahrscheinlich für die günstigeren Brackets entscheiden da ich bisher keine großen Unterschiede in der Dauer der Behandlung feststellen konnte.
Liebe Grüße
Sonja
Meine Tochter soll eine feste Zahnspange bekommen und zur Auswahl stehen Keramikbrackets oder Minibrackets. Sie ist sehr unentschlossen, weil sie sagt sie hat bei den Keramikbrackets schon sehr unschöne Verfärbungen der Gummis in neongelb und knallorange gesehen. Kann man das irgendwie beseitigen ohne jedes Mal austauschen zu müssen und passieren die Verfärbungen sehr schnell? Vielen Dank für einen Tipp ?
Hallo Gitti,
deine Tochter hat recht. Die durchsichtigen Gummis für die Keramikbrackets können sich verfärben. Das passiert vor allem dann, wenn man stark färbende Lebensmittel isst. Vor allem Curry ist hier ein gutes Beispiel. Diese gelbe Verfärbung bekommt man nicht mehr aus den Gummis raus, da hilft nur sie wechseln zu lassen.
Ich empfehle deshalb immer möglichst auf Curry zu verzichten und ihn vielleicht erst am Tag vor dem nächsten Kieferorthopäden Termin zu essen (wenn man nicht darauf verzichten mag), da werden die Gummis dann normalerweise ja eh erneuert.
Alternativ wäre natürlich sich für Metall Brackets zu entscheiden. Hier kann man dann Metall farbene (silberne, bzw. graue) Gummis verwenden, die verfärben sich beim Essen nicht.
Hallo Sonja,
ich stehe gerade Kopf ?
Zu viele Informationen und Quellen … ich danke Dir für Deinen Artikel und bitte um Deine Meinung…
Zu mir:
Unten habe ich gerade Zähne und auch oben ist es das ok .. mein Problem: links neben dem vorderen Schneidezahn hat sich der Zahn weit nach außen geschoben und die beiden Schneidezähne sind nach hinten gekippt. Der linke etwas mehr als der rechte.
Jetzt hat mich mein Zahnarzt auf Inman Aligner aufmerksam gemacht und verspricht eine schnelle Begradigung und einen insgesamt günstigen Preis. Allerdings wird eine interproximale Schmelzreduktion (IPR) durchgeführt und das schmeckt mir nicht so ganz da ich die Spätfolgen nicht absehen kann. Ich meine halt „was weg ist ist weg“ und das macht mir Bauchschmerzen. Hast du Erfahrung damit?
Die Alternative ist definitiv Dein Vorschlag von oben – also feste Spange mit Keramik vorne. Da stellt sich die Frage ob oben und unten notwendig wäre oder ob eine angebotene Alternative vom KFO reicht. Die Alternative wäre nur oben und nur Brackets auf der Front + 2 an den Backenzähnen. Es wurde gesagt, dass man unten auch eine feste Spange einsetzen muss wenn man oben auch eine komplette feste Spange hat, weil sonst die unteren Zähne nicht mehr unter die oberen passen.
Invisalign wäre halt auch denkbar….
Liebe Nicole,
bei der interproximalen Schmelzreduktion werden einzelne Zähne seitlich ganz fein abgetragen, um ein wenig Platz zu schaffen. Das ist normalerweise kein Problem für den Zahnschmelz, solange nicht zu viel abgetragen wird. Bei mir wurde das auch schon gemacht und meinen Zähnen hat das nicht geschadet, sie wurden durch diese Schmelzreduktion auch nicht empfindlicher.
Die Behandlung mit Alignern, bzw. Invisalign (durchsichtige Schienen) ist sicher eine gute Methode, um die Zähne gerade zu stellen. Vorausgesetzt, sie werden wirklich sehr gut getragen! Das heißt nicht nur nachts, sondern auch tagsüber. Ansonsten funktioniert das nicht richtig.
Wenn „nur“ ein oder zwei Zähne richtig eingestellt werden müssen, ist vielleicht auch eine Teil – feste Spange mit nur ein paar Brackets möglicherweise auch denkbar. Das kann ich dir aber leider so nicht beantworten, da ich dir keine medizinische Beratung anbieten kann…
Du musst dir genau überlegen, was dein Ziel ist. Möchtest du ein Gebiss haben, wo alle Zähne perfekt nebeneinander stehen? Dann solltest du dich für eine feste Spange oben und unten entscheiden. Wenn dir aber vor allem wichtig ist, dass ein paar Zähne oben wieder richtig in der Reihe stehen ist vielleicht die „kleinere Lösung“ mit (IPR) und Aligner eine gute Alternative. Das hängt ganz davon ab, wie viel Zeit, Geduld und Geld du investieren möchtest.
Liebe Grüße
Sonja
Hallo Sonja,
super Artikel den du hier verfasst hast und sehr viele nützliche Infos. Wie die meisten Muttis bin auch ich verunsichert, ob die Zusatzleistungen sein müssen. Ich soll eine Mehrkostenvereinbarung unterschreiben, mit der ich nicht ganz klar komme, da meine Krankenkasse sagt, dass sie alle erforderlichen Kosten übernimmt.
Nun meine Frage. Sind nachfolgende Leistungen erforderlich? Sie belaufen sich in Summe auf über 900 EURO mit dem kleingedruckten Hinweis darunter, dass dieser Kostenvoranschlag auch noch angepasst werden kann….
– Eingliederung eines ungeteilten Bogens 6 Stück 590 EURO
– Optisch-elektronische Abformung (8) 126 EURO
– Fernröntgen, je Aufnahme in 2 Ebenen 41,96 EURO
– Zuschlag digitale Radiographie 5,83 EURO
– Anwendung von Methoden zur Untersuchung des Gesichtsschädels 46,57 EURO
– Optragate
– Einweg-Handstück-Aufsatz
– Digicast
– Analyse von Kiefermodellen
– Intra-/extraorale Verankerung
– PowerScope
Viele dieser Begriffe sagen mir nichts, geschweige denn, ob sie notwendig sind.
Kannst du mir bitte weiterhelfen?
Viele Grüße
Maria
Hallo Maria,
interessanter Kostenvoranschlag, da sind ja einige Sachen drauf, die neu für mich sind…
Zuerst einmal ganz kurz: wäre es mein Kind, ich würde wahrscheinlich nur die Bögen nehmen. Vorausgesetzt es handelt sich hier um superelastische Bögen, denn die finde ich wirklich sinnvoll und die sind einfach angenehmer für den Patienten.
Die optisch elektronischen Abformung ist meines Wissens nach eine Art „digitale Abdrücke“ zu machen. Ein „normaler Abdruck“ wird von der Krankenkasse übernommen und dauert nur wenige Minuten, deshalb würde ich das weglassen.
Fernröntgenaufnahme (Schädelaufnahme von der Seite): von der Krankenkasse werden pro Behandlung normalerweise 2 Fernröntgenaufnahmen bezahlt, was meistens auch ausreicht. Zuschlag für digitale Radiographie, bedeutet wahrscheinlich, dass die Röntgenaufnahmen digital gemacht werden und bezieht sich mölglicherweise auf die zusätzliche Fernröntgenaufnahme.
Anwendung zur Untersuchung des Gesichtsschädels: das ist wahrscheinlich eine Funktionsanalyse. Wäre es mein Kind, würde ich die weglassen.
– Optragate (Einweg Lippenabhalter) – Einweg-Handstück-Aufsatz – Digicast, das habe ich alles noch nie in einer Aufstellung gesehen. Würde ich auch weglassen.
– Intra-/extraorale Verankerung, was genau meint der Kieferorthopäde damit? Eine extraorale Verankerung ist zum Beispiel ein sog. Headgear (Außenbügel). Der würde auch von der Kasse bezahlt werden. Ich würde mir das ganz genau erklären lassen.
– Powerscope, Herbstscharnier, Jasper Jumper oder ähnliches sind nicht so besonders angenehm für die Patienten. Oft hilft es stattdessen auch schon wenn der Patient seine Gummizüge gut einhängt um die Position der Kiefer zueinander zu verbessern. Und die bezahlt die Krankenkasse…
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen… 😉 Vielleicht hast du ja Lust meine Seite auf Facebook zu teilen, das würde mir sehr weiterhelfen…
Liebe Grüße
Sonja
Liebe Sonja,
vielen lieben Dank für deine schnelle und hilfreiche Antwort. Nun kann ich ganz anders in dieses Gespräch gehen.
Leider habe ich mit Facebook garnichts zu tun, so dass ich dir da leider nicht helfen kann. Jedoch werde ich sicherlich noch mit vielen anderen Mamas über die Kieferorthopädie sprechen (habe noch ein jüngeres Kind, da kommt das Thema wieder auf mit anderen Mamas), so dass ich dich mündlich weiterempfehlen werde.
Liebe Grüße
Maria
Sehr geehrte frau Doktor meine 12 jährige Tochter hat vor 4 Wochen eine Kebeband und ein Teilbogen vorne bekommen beim essen von weichen Weissbrot hat sich die Brackets gelöst auf zähne muss der Arzt 2 Jahre Garantie geben wie sieht das für diese private Leistung aus es hat ja immer hin fast 200 Euro gekostet
Danke im vor raus für ihre mühe Familie Ebeling
Liebe Familie Ebeling,
die Brackets sind beim Essen starken Kräften ausgesetzt und können manchmal auch abgehen.
Ob Ihnen der Arzt die Reparatur berechnet oder nicht, müssen Sie mit ihm abklären. Sie sollten ihn einfach mal ganz nett fragen, vielleicht macht er die Reparatur dann auf Kulanz, oder reduziert die Kosten.
Viele Grüße
Sonja
Liebe Sonja,
das ist eine tolle und super erklärte Seite – vielen Dank dafür. Bei unserer zweiten Tochter wird uns nun das Damon-System angeboten, Gesamtkosten 774 Euro (mit elastischen Bögen). Alternativ Kassenmodell mit superelastischen Bögen, dies wollte ich eigentlich nehmen. Beim Kassenmodell brauche ich nun nach ein paar Monaten einen Gaumenbogen, (elastische Bögen 350 Euro+Gaumenbogen 72,84), der beim Damon System wegfällt. Wieso wird der Gaumenbogen nicht beim Damon System benötigt? Den finde ich nämlich unangenehm – und wäre für mich persönlich der einzige Grund der für die Damon Brackets spricht. Kannst du mir da weiterhelfen? Vielen lieben Dank! LG Tanja
Liebe Tanja,
ein Gaumenbügel (Palatinalbügel) ist ein Metallbügel der im Oberkiefer (Palatinal) von der Innenseite eines Backenzahnes bis zur Innenseite des gegenüber liegenden Backenzahnes geht. Es soll diese beiden Zähne an ihrem Platz halten und vielleicht sogar noch ein wenig nach außen drücken. Der Bügel liegt ganz nahe am Gaumen an, damit er möglichst wenig stört. Befestigt ist der Gaumenbügel an sogenannten Bändern (Metallring um den Zahn).
Warum das bei Kassen Brackets später notwendig sein soll und bei Damon Brackets nicht, kann ich dir leider auch nicht beantworten. Das solltest du dir nochmal ganz genau von deinem Kieferorthopäden erklären lassen. Frag auf jeden Fall nochmal nach.
Viele Grüße
Sonja
Liebe Sonja,
auch ich bedanke mich für diese ausführliche Auskunft über das weite Thema der festen Zahnspangen.
Ich habe dann auch direkt eine Anfrage zu meinem Kostenvoranschlag, nennen wir es mal so.
Der Plan ist für meine 13 jährige Tochter. Kommenden Donnerstag soll sie eingesetzt werden.
Insgesamt beläuft sich die Rechnung auf 1275,83€ und ich weiß halt nicht, was davon nun wirklich nötig ist.
Manuelle Funktionsanalyse:
Funktionsdiagnostik 1 Faktor 2,3 64,68€
Streckung eines Kiefergelenks 2 Faktor 2,3 60,86€
Ergänzende FRS-Röntgenaufnahme…
FRS-Röntgenaufnahme 1 Faktor 2,3 53,61€
Auswertung Röntgen 1 Faktor 2,3 46,57€
Abformung beider Kiefer 1 Faktor 2,3 33,63€
Auswertung Modelle 1 Faktor 2,3 23,28€
Material/Labor 60,56€
Kariesschutz:
GOZ 2000 Versiegelung Bracketumfeld 20 Faktor 2,3 232,80€
5x Reinigung Bracketumfeld OK und UK Faktor 1,6 302,40€
Da steht noch bei: über die POS. 2000erfolgt gleichzeitig die Erbringung der Zusatzleistung Minibrackets MBT und superelastische Bögen ohne weitere Mehrkosten.
Was genau heißt das?
Langzeitstabilität:
Abformung eines Kiefers 2 Faktor 2,3 31,04€
Material/Labork. 2 28,80€
Eingliederung Klebebracket 10 Faktor 2,9 269,10€
Eingliederung Teilbogen 2 Faktor 2,9 68,50€
Viele Infos, tut mir leid 🙁
Für Ihre Hilfe bin ich sehr dankbar!
Viele Grüße
Jessica
Liebe Jessica,
zuerst einmal handelt es sich dabei um private Zusatzleistungen, die Sie mit Ihrem Behandler vereinbaren können aber nicht müssen. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie sich jederzeit den Kostenvoranschlag von Ihrem Kieferorthopäden nochmal ganz genau erklären lassen. 😉
Wenn es meine Tochter wäre, würde ich auf die manuelle Funktionsanalyse und die zusätzliche Zwischenuntersuchung (ergänzende FRS Röntgen + Modell) verzichten. Beim Absatz Kariesschutz (GOZ 2000) sind scheinbar bereits die Mini Brackets und die superelastischen Bögen mit eingerechnet. Hier würde ich mir die Mini Brackets und die Kassenbrackets einmal zeigen lassen, um den Unterschied zu sehen und dann zu entscheiden welche Brackets ich haben möchte. Die superelastischen Bögen würde ich auf jeden Fall nehmen, egal für welche Brackets ich mich entscheide.
Unter Langzeitstabilität ist meiner Meinung nach ein Ober-, und Unterkiefer Retainer gemeint. Dieser wird am Ende der Behandlung an der Innenseite der Zähne geklebt und soll ein Rezidiv verhindern, also dass sich die Zähne wieder verschieben. Denn finde ich absolut sinnvoll und ich trage selber einen.
Das ist aber alles meine persönliche Meinung und keine medizinische Beratung. Am besten sprechen Sie vor dem Einsetzen der festen Zahnspange nochmal ganz freundlich mit dem Behandler oder der zuständigen Mitarbeiterin. Vereinbaren Sie dort vorher einfach nochmal einen Gesprächstermin.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig weiterhelfen.
Viele Grüße
Sonja
Vielen herzlichen Dank 🙂
Sie haben mir sehr weitergeholfen!
Sehr gerne…!
Hallo,
danke für den sehr informativen Artikel.
Nun zu meiner Frage. Meine Tochter hat jetzt eine feste Zahnspange bekommen. Wir hatten vorher extra eine elekt. Zahnbüste gekauft. Und zwar die Dontodent Active Professional von DM.
Unser Kieferorthopäde meinte, das wir die nur verwenden sollen wenn sie diese speziellen Aufsteckbürstchen für feste Zahnspange hat. Da sonst die Brackets kaputtgehen würden, weil die Borsten sich um die Brackets wickeln. Diese Aufsteckbürstchen für feste Zahnspangen gibt´s ja leider nur von Oral B. Ich muss also erst testen ob die überhaupt auf die elekt. Zahnbüste von DM passt. Wäre schade wenn nicht.
Kann ich nun auch normale elekt. Zahnbüsten verwenden oder lieber nicht?
Liebe Grüße
Hallo Viola,
ich habe in den letzten Jahren mit etwa 6 Kieferorthopäden und 2 Zahnärzten zusammen gearbeitet. Dass die Brackets durch die normalen Aufsätze der elektrische Zahnbürste kaputt gehen sollen, höre ich jetzt allerdings zum ersten mal und ich hab das so auch noch nie erlebt.
Ich denke, dass die Brackets beim Essen viel mehr Druck und Reibung aushalten müssen, als beim Zähne putzen. Außerdem ist zwischen den speziellen „ortho“ Bürstchen und den ganz normalen Aufsteckbürsten gar nicht so viel Unterschied zu erkennen.
Die Entscheidung, ob du das nun „wagen“ möchtest oder nicht musst du leider selber treffen. Ich kann dir nur sagen, ich habe damals meine feste Spange mit den ganz normalen Aufsteckbürsten geputzt und es sind keine Brackets kaputt gegangen. Wäre es meine Tochter, dürfte sie mit den ganz normalen Bürstenköpfen putzen.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen…
Liebe Grüße
Sonja
Hallo Sonja, herzlichen Dank für deine hilfreichen Texte. Ich habe für meinen Sohn jetzt geplant, den Arzt zu fragen, ob er thermoelasitsche Bögen in Kassenbrackets setzen kann und ob es möglich ist, dass mein Sohn nach einem Jahr auch mal die Kassenbögen ausprobiert. Ist das eine gute Idee? Im KV steht gerade: Eingliederung eines ungeteilten Bogens (abzgl. BEMA-Leistung 128a), Anzahl 12, Faktor 2,3 für 776,16 Euros. Ist das für Hamburg noch normal? Es kommt mir so hoch vor, der Preis ist höher als der für die SL-Brackets (556 €) , die wir aber ja nicht nehmen werden.
Herzlichen Dank Dir!
Nina
Hallo Nina,
der Preis für die Bögen ist in Ordnung, denn der 2,3 fache Faktor ist der ganz normale Faktor in der GOZ (Gebührenordnung für Zahnärzte) – er wurde also nicht erhöht und du hast auch keinen „Hamburg Aufschlag“ bekommen.
Um Kosten zu sparen könntest du aber vielleicht tatsächlich weniger thermoelastische Bögen nehmen, oft reichen auch mal 8 Stück aus. Diese superelastischen Bögen werden vor allem zu Beginn der festen Spange verwendet. Anschließend nimmt man dann meist Stahlbögen, welche aber von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden. Da musst du aber mal bei deinem Kieferorthopäden nachfragen, denn das hängt auch von der Zahnfehlstellung ab.
Thermoelastische Bögen kombiniert mit Kassenbrackets dürfte normalerweise kein Problem sein. Aber auch hier solltest du nochmal in der Praxis nachfragen ob das funktioniert.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen
Liebe Grüße aus Bayern
Sonja
Ich danke Dir! Das gibt mir sehr viel Sicherheit!
Hallo Sonja, habe nun endlich mit dem Arzt gesprochen.
Er meinte:
Elastische Bögen in die Kassenbrackets stecken sei schwierig, da diese 22er slots haben und die anderen bracketsysteme mit denen er arbeitet, haben 18er slots. Am Anfang sei es wohl unproblematish aber später müsste man dann sehr dicke Bögen nehmen, damit sie in den 22er Slots auch gut halten und die würden dann sehr viel Kraft auf die zähne setzen.
Er hat dann Sorge, dass sie die Zahwurzeln hierdurch verkürzen, hatte er wohl einige Male. Was meinst du?
Gruß Nina
Hallo Nina,
es gibt tatsächlich unterschiedliche Bracket Systeme mit einem sogenannten 18er Slot und 22er Slot (Slot = die Größe der Öffnung bzw. des Schlitzes im Bracket).
Es gibt für beide Systeme sogenannte „Kassenbrackets“ also auch mit 18er Slot. Als Kassenbrackets werden von den Kieferorthopäden meistens die Brackets bezeichnet, die im Einkauf günstiger sind. Die Kieferorthopäden, für die ich bisher gearbeitet habe, haben immer nur mit einem Slotsystem gearbeitet.
Es ist auch richtig, dass zuviel Druck auf die Zähne die Zahnwurzeln verkürzen kann. Der hängt aber vor allem vom Verhältnis Zahnstellung / verwendete Bögen zusammen. Das heißt auch ein dünner Bogen kann zu viel Druck ausüben, wenn die Zähne noch nicht in der richtigen Position für die entsprechende Bogenstärke stehen.
Liebe Grüße
Sonja
Liebe Sonja,
ich habe noch etwas vergessen: Die Assistentin sagte auch, dass beim herkömmlichen System auch durch den größeren Druck macnhmal die Zahnwurzel verkürzt würde.
Kannst Du dies auch bestätigen?
Vielen Dank & Gruß Ulrike
Liebe Sonja,
Deine Informationen und Erfahrungen sind sehr hilfreich. Wir haben für unseren 13-jährigen Sohn einen KV für Zusatzleistungen insbesondere für das Damon Bracket System bekommen.
Die Arzthelferin hat recht deutlich für Damon geworben und die herkömmliche feste Spange (nicht selbstligierend) mit Bändern (Kosten von der gesetzlichen KK getragen) sehr schlecht beurteilt. Wir hatten den Eindruck, es sei ein völlig untaugliches 30 Jahre altes System, bei dem die Behandlung nach Ihrer Aussage 2-4 Jahre dauert (im Vergleich Damon 1,5 Jahre) und das auch noch die Zähne schädigt.
Daher meine Fragen, wie Du Ihre Aussagen einschätzen würdest:
1. Auf meine Nachfrage, woher eigentlich die bekannten weißen Flecken auf den Zähnen nach dem Tragen einer festen Zahnspange kämen, meinte sie, von dem ‚alten‘ Kassen-System.
2. Die zementierten Bänder um die hinteren Backenzähne würden oft so geschädigt, dass die Jugendlichen dann als Erwachsene zur Behandlung kommen müssten und dort Kronen etc. bräuchten. Die Erklärung für die Schädigung lautete, dass der Speichelfluss stärker sei und sich durch den Speichelfluss Zwischenräume zwischen Zement und Band ergeben, in denen dann Karies entsteht. Dies ist eigentlich für uns das entscheidende Kriterium bei einem Pro/Contra klassisches System: Werden die mit Zement und Band versehenen Backenzähne tatsächlich schneller/langfristig geschädigt?
3. Das herkömmliche System sei sehr unangenehm zu tragen.
Nachdem ich im Internet etwas quergelesen habe, habe ich Zweifel an dem Damon-System bekommen und mein Sohn und ich tendieren dazu, das klassische System (nicht selbstligierende Brackets und im Frontbereich Keramikbrackets zu nehmen (die hoffentlich mit diesem System auch kombinierbar sind). Ist denn der Vorteil der selbstligierenden Brackets so groß was die medizinische Beahndlung angeht? (weniger Reibung, weniger Druck = schnellere Behandlung mit größerem Tragekomfort?
Vielen Dank vorab für eine Einschätzung und liebe Grüße
Ulrike
Liebe Ulrike,
zuerst einmal – ruhig durchatmen und lass dich bloß nicht verunsichern! Hier mal meine langjährige Erfahrungen:
zu 1. weiße Flecken auf den Zähnen entstehen durch Zahnbelag, der zu lange auf den Zähnen liegen bleibt. Das führt zu Entkalkungen im Zahn, die du an weißen Flecken erkennen kannst. Diese Flecken führen dann (wenn der Belag weiterhin auf dem Zahn bleibt) zu Karies. Das kann auch ohne feste Spange passieren – liegt einfach an der Zahnpflege und hat nichts mit der Art der Brackets zu tun.
zu 2. wenn die Bänder an den Backenzähnen korrekt angepasst und geklebt (zementiert) sind (und davon gehen wir in einer Fachpraxis aus), schaden sie den Zähnen nicht. Sonst dürfte man sie auch gar nicht verwenden. Ich hatte selber Bänder an den Backenzähnen und bei mir ist nichts passiert. Viel Speichelfluss ist übrigens sehr gut für die Zähne, da Bakterien und Speisereste „weggespült“ werden und sich so Zahnbelag nicht so schnell bilden kann. Dein Sohn soll also unbedingt gut putzen, dann bekommt er auch keine weißen Flecken auf den Zähnen – egal mit welchen Brackets.
zu 3. ich kann mir nicht vorstellen, dass der Tragekomfort beim Damon System unangenehmer ist, als bei den herkömmlichen Brackets. Die Brackets (egal ob Kasse oder Damon) werden auf die Zähne aufgeklebt und geben keinerlei Druck ab. Das machen nur die Bögen, die alle paar Wochen gewechselt werden. Deshalb würde ich dir die superelastischen Bögen empfehlen (Privatleistung), da diese tatsächlich angenehmer sind und weniger Schmerzen verursachen.
Wie lange die feste Spange im Mund bleiben muss hat vor allem damit zu tun:
– Art der Fehlstellung (schiefe Zähne, Kieferfehlstellung usw.)
– Häufigkeit der Termine (wie oft werden die Bögen gewechselt) – meistens alle 4 – 6 Wochen
– Häufigkeit von Reparaturen
– Zahnpflege, bei entzündetem Zahnfleisch halten die Brackets oft schlechter, da die Zähne beim Kleben schwer trocken zu halten sind
zu 4. (deinem 2. Kommentar): wenn sehr viel Druck auf einzelne Zähne ausgeübt wird, können sich tatsächlich die Zahnwurzeln verkürzen. Den Druck bemerkt der Patient normalerweise aber ganz schnell, denn das tut höllisch weh… Aber auch das hat meiner Meinung nach nichts mit den Brackets zu tun, sondern mit den Bögen, Gummiketten, Federn usw.
Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen
Liebe Grüße
Sonja
Liebe Sonja,
vielen Dank für Ihre ausführlichen Informationen, die mir bei der Entscheidung, welches Modell wir für unsere Tochter wählen sehr geholfen haben. Eine Frage habe ich noch: Der Zahnarzt hat uns empfohlen, speziell für die Backenzähne an Stelle der Bänder Klebebrackets zu nehmen, was eine private Zusatzleistung wäre. Halten Sie das für sinnvoll?
Vielen Dank für Ihre Antwort! Claudia
Liebe Claudia,
wenn Ihr Zahnarzt die großen Backenzähne meint (6er und/oder 7er), würde ich mich bei meinem Kind für die Bänder entscheiden und auf die Privatleistung verzichten (auch wenn die Brackets für den Patienten angenehmer zu befestigen sind).
Bei den kleinen Backenzähnen (4er / 5er – direkt hinter den Eckzähnen) würde ich allerdings schon Brackets bevorzugen – hier kann man aber auch Kassenbrackets nehmen.
Meiner Erfahrung nach halten Bänder auf den großen Backenzähnen einfach besser, als Klebebrackets. Das liegt daran, dass dort die „Kaukraft“ am größten ist. Deshalb gehen die Brackets bei den großen Backenzähnen (6er und 7er) einfach öfter ab, als vorne. Dadurch kann sich die Behandlungszeit verlängern und außerdem ist es lästig, da man mehr Reparatur Termine hat.
Schöne Grüße und ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen 😉
Sonja
Liebe Sonja,
vielen Dank! Ja, das hilft mir weiter. Ich hatte Angst, dass das Zahnfleisch durch die Bänder beschädigt werden könnte, aber das scheint ja nicht der Fall zu sein.
Toll, dass Sie sich hier soviel Zeit und Mühe geben!
Schönen Sonntag und herzliche Grüße, Claudia
Hallo Sonja,
Ich arbeite selbst in einer kfo Praxis und hätte das eine Frage bezüglich der Fotos AM, ZM,SM. Vielleicht hast du einen Tipp für mich. Front kein Problem, aber die seitlichen….
Unsere Chefin möchte gerne den overjet sehen und die 6er! Bei machen Patienten einfach nicht machbar. Selbst wenn ich den Halter stark nach hinten ziehe bekommen wir die 6er einfach nicht mit drauf. Wie macht ihr denn die Fotos gibt’s einen Trick?
Danke schon mal für deine Antwort.
LG Silvia
Hallo Silvia,
mmmh, ehrlich gesagt bin ich bei den oralen Fotos auch keine Expertin.
Wenn ich seitliche Fotos mache (was nicht oft vorkommt), benütze ich immer einen schmalen Spiegel. Ich denke ohne Spiegel bekommst du in den seltensten Fällen alle Zähne ordentlich aufs Bild. Sorry, dass ich hier auch keinen großen Trick auf Lager habe…
LG Sonja
Hallo Sonja,
vielen Dank für die ausführlichen Informationen. Ich habe mich vor einer Weile im Alter von 32 für eine feste Zahnspange entschieden, da sich durch nächtliche Kauaktivitäten einiges zum Nachteil verschoben hat.
Meine Zahnspange trage ich jetzt seit 7 Monaten und im Oberkiefer sieht es schon echt gut aus.
Meine Frage betrifft nun aber den Unterkiefer. Ich habe sehr schräg sitzende Eckzähne, die zunächst aufgestellt werden müssen, bevor sie richtig in die Kauleiste geschoben werden können. Der eine Eckzahn wird dabei aktuell so stark nach vorne gezogen, dass sich der Zahn im Bereich des Zahnfleischs von der Kontur her deutlich hervorhebt. Wackeln tut der Zahn natürlich ohnehin, aber ich mache mir nun doch ein wenig Sorgen, kann aber nirgends im Netz etwas dazu finden, dass ein Zahn zu stark nach vorne korrigiert wurde und damit aus dem Kiefer „rutscht“. Geht sowas überhaupt? Könnte sicher auch ein Foto von der Stelle schicken.
Viele Grüße
NiKKi
Hallo Nikki,
bei der festen Spange kann es manchmal unerwünschte Nebenwirkungen geben. Das könnte bei dir vielleicht auch der Fall sein.
Deshalb würde ich an deiner Stelle auf unbedingt und zeitnah einen Termin bei deinem Kieferorthopäden vereinbaren, damit der sich das mal anschauen kann.
Dass die Zähne während der kieferorthopädischen Behandlung etwas mobil sind (wackeln), ist ganz normal – denn die Zähne werden bewegt. Ob sich das bei dir im „normalen Rahmen“ abspielt, solltest du besser auch von deinem Behandler ansehen lassen.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.
Liebe Grüße, Sonja
Hallo Sonja,
vielen Dank für deine schnelle Antwort. Hört sich so an als würdest du das nicht unbedingt als unbedenklich einstufen wollen.
Bis nächsten Donnerstag sollte ich dann wohl besser nicht mehr warten. 🙁
Schade, dass man seinem KFO nicht einfach ein Foto schicken kann zur Abklärung oder eine Videokonferenz…das würde die Behandlung für Erwachsene berufstätige erheblich vereinfachen.
Liebe Grüße
NiKKi
Hallo Nikki,
lieber einmal zuviel abgeklärt, als zu wenig 😉
Übrigens, uns haben Patienten auch schon Fotos per Email an die Praxis geschickt, vielleicht geht das bei deinem Kfo´ten ja auch…?
Hallo Sonja!
Welche der beiden sonicare Schallzahnbürsten würdest du eher empfehlen und kann man sie bei fester Spange mit den normalen Aufsteckbürsten verwenden oder gibt es spezielle die besser geeignet sind (wie zB bei oralB die ortho-Aufsteckbürsten)?
Und soll man trotzdem händisch mit einer Interdentalbürste nachputzen?
Lg Manu
Hallo Manu,
grundsätzlich kannst du jede Sonicare Zahnbürste verwenden – die sind alle sehr gut! Am besten gefällt mir zur Zeit das neueste Modell – ProtectiveClean – da hier Preis-, Leistung Top sind und die Zahnbürste außerdem eine Andruckkontrolle hat.
Du kannst guten Gewissens die normalen Aufsätze verwenden – spezielle „ortho“ Bürstenköpfe sind nicht notwendig. Zusätzliche „händische“ Interdentalbürsten sind eine gute Sache, die würde ich unbedingt 1 x täglich verwenden. Damit kommst du einfach noch besser zwischen die Brackets, bzw. unter den Bogen.
Viele Grüße
Sonja
Hallo,
vielen Dank erstmal für die tollen Informationen und für die Zeit die du dir nimmst. 🙂
Unser Sohn 11 Jahre , seine oberen vorderzähne sind sehr stark nach vorne stehend (Hase ).
Der Kieferorthopäde meinte das eine herausnehmbare Spange für ca. 5 Monate und danach eine feste sinnfoll wäre. Zusätzlich am ober und unterkiefer ihnenseitig ein Draht. ( warum habe ich leider nicht verstanden )
256€ – Ober- und Unterkiefer Kleberetainer ( Anzahl 12 )
54€ – Teilbögen für Kleberetainer ( Anzahl 2 )
129€ – funktionsanalytischer Befund ( Anzahl 2 )
389€ – Mini-Speed Brackets ( Anzahl 28 )
325€ – Versiegelung des Bracketumfeldes ( Anzahkl 28 )
Danke im Voraus !
Mir geht es nicht alleine um die Kosten, sondern wollte wissen ob das alles Hand und Fuß hat.
Macht der Ihnenliegende Draht sinn?
Gru? Alex
Danke
Danke
Hallo Alex,
wenn mit dem innenliegenden Draht im Ober-, und Unterkiefer die Klebe Retainer gemeint sind, solltest du die unbedingt nehmen. Denn diese verhindern nach der festen Zahnspange, dass sich die Zähne verschieben. (Ich trage selber einen) Die Kosten für 12 Zähne (Klebestellen) sind ok, die liegen auf jeden Fall im guten Mittelfeld.
Wenn es mein Kind wäre, würde ich mir die Mini-Speed Brackets sparen denke ich. Lass dir doch mal die Kassenbrackets von deinem Kieferorthopäden zeigen und entscheide dann. Wenn die nicht mega riesig sind, würde ich die nehmen. Ich denke nicht, dass deshalb die Behandlung schlechter läuft, oder länger dauert (zumindest ist das bei uns so).
Die Versiegelung des Bracketumfeldes würde ich nur nehmen wenn die Zahnpflege des Patienten nicht ganz so toll ist. Ansonsten reicht oft auch die normale, regelmäßige Prophylaxe beim Zahnarzt auch aus.
Bietet dein Kieferorthopäde superelastische Bögen an? Die würde ich unbedingt nehmen, da das viel angenehmer (weniger schmerzhaft) für die Patienten ist.
Der funktionsanalytische Befund ist zwar relativ günstig, aber wie ich finde auch nicht immer zwingend notwendig (und dann gleich 2x ?). Ich habe schon in kieferorthopädischen Praxen gearbeitet, wo die Funktionsanalyse gar nicht gemacht wird und die Behandlungen trotzdem sehr gut laufen…
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen (auch wenn ich jetzt vielleicht ein paar Kieferothopäden verärgert habe…)
Liebe Grüße
Sonja
Hallo Sonja, ich hab seit Dienstag eine lingual Zahnspange UK und OK. Zunge ist ziemlich beleidigt und geschwollen. Behelfe mich mit Wachs und Kamilosan. Meine Frage, wie lange kann ich mit dem Wachs arbeiten? Ich hab Angst, wenn ich es permanent nehme, dass sich meine Zunge nie daran gewöhnen wird. Am meisten pisackt der Draht zw den Brackets, weil er so scharfkantig ist.
Liebe Melanie,
dass dich die Linguale Zahnspange an der Zunge stört kann ich absolut nachvollziehen. Vor allem weil die Zunge „recht neugierig“ ist und deshalb auch ständig über die Brackets fährt… Ich würde versuchen das Wachs wegzulassen, sobald die wunde Zunge wieder komplett abgeheilt ist. Denn du hast recht, die Zunge muss sich erst daran gewöhnen.
Vielleicht ist aber auch tatsächlich ein kleines Stückchen Draht, was dich besonders stört und auf den 1. Blick gar nicht sichtbar ist. Wenn es nicht besser wird, würde ich nochmal zum Kieferorthopäden gehen und mal nachfragen, ob man das noch optimieren kann.
Liebe Grüße
Sonja
Hallo Sonja,
ich möchte mir feste Zahnspange( Brackets) machen lassen ,und zwar im Ausland.
Und die Nachbehandlung in De . Wie teuer kann das sein?
Und die 2.Frage Welche Bracket ist besser Selbstlegierende Brackets aus Metall oder klassische Brackets aus Metall.
Hallo Cholponai,
wie teuer eine Nachbehandlung in Deutschland sein wird, kann ich dir leider nicht sagen. Das hängt zum Einen von deiner Zahnstellung ab und zum Anderen vom behandelnden Kieferorthopäden – aber ich würde schon mal von einem 4 stelligen Betrag ausgehen.
Allerdings möchte ich dich schon mal vorwarnen: Es könnte sein, dass du nicht so einfach einen „Nachbehandler“ findest… Denn viele Kieferorthopäden übernehmen nicht gerne bereits begonnene Fälle. Du solltest dich also schon bevor du dir die feste Zahnspange einbauen lässt, um einen Nachbehandler kümmern. Sonst könntest du eine böse Überraschung erleben…
Ich persönlich würde lieber klassische Brackets aus Metall oder Keramik nehmen – meiner Erfahrung nach sind die langlebiger. Aber auch hier musst du dich mit beiden Kieferorthopäden absprechen, denn es gibt zwei verschiedene Bracketsysteme. Beide sollten das gleiche benützen entweder 0.22 Slot, oder 0.18 Slot.
Super Beitrag, vielen Dank! Ich habe mit meiner Frau auch schon über das Thema Kieferorthopädie für Erwachsene gesprochen, da wir es beide sehr interessant finden.
War mit meinem Sohn beim Kieferorthopädin mit der ich eigentlich zufrieden bin. Soll eine feste Zahnspange bekommen und ihr Behandlungsvorschlag war aber irgendwie komisch:
– Ihr Vorschlag mein Sohn bekommt ein halbes Jahr Gummis im hinteren Kieferbereich (ihre Aussage muss ich selber zahlen übernimmt die Krankenkasse nicht) und dann eine feste Zahnspange
– meine Frage war dann warum nicht zuerst feste Zahnspange und dann Gummis. Sie sagte dass die Kinder in der Regel dann nicht mehr motiviert sind? ( übernimmt dann anscheinend die Krankenkasse, weil Sie zu Kosten nichts gesagt hat und bischen verlegen war)
Ist es möglich, dass die Krankenkasse die Kosten für die Gummis nicht bezahlt. Einige Bekannte deren Kinder die Gummis auch bekommen, haben nichts dazu gesagt, dass Sie die Kosten übernehmen müssen?
Hallo Zovko,
ich weiß jetzt nicht genau, welche Gummis das bei Ihrem Sohn sind.
Bei uns hängen Patienten Gummis vor der festen Zahnspange ein, wenn einzelne Zähne zum Beispiel im Kreuzbiß stehen. In diesen Fällen geht es meist schneller und einfacher den Kreuzbiss von einzelnen Zähnen mit Gummis zu überstellen. Dazu werden sogenannte „Knöpfchen“ auf die Zähne geklebt (ähnlich einem Bracket) und dann von oben nach unten ein Gummi eingehängt, der die Zähne dann in die richtige Position zieht.
Wenn gut eingehängt wird (am besten 24 Stunden täglich), geht das oft schon innerhalb weniger Wochen. Bei uns übernimmt das Kleben der Knöpfchen meistens die gesetzliche Krankenkasse.
Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen.
Liebe Grüße Sonja
Hallo,
ich habe einen einseitigen Tiefbiss und knirsche sehr stark, daher muss ich im UK normale Metallbrackets nehmen.
Wie kann dabei verhindert werden das ich mir die Zähne abknirsche und noch weiter Zahnschmelz verloren geht?
Schlafe derzeit mit einer angepassten Knirscherschiene.
Kann man bei einem Overjet von 6mm noch ein Herbstscharnier oder ähnliches einsetzen?
VG Lea
Hallo Lea,
Metallbrackets machen bei einem tiefen Biss auf jeden Fall Sinn, genauso wie eine Schiene oder ähnliches gegen die Auswirkungen des Knirschens. Wirklich beheben kann man das Knirschen in der Nacht durch eine Schiene sicherlich nicht, da es oft durch Stress oder ähnliches ausgelöst wird.
Ob ein Herbstscharnier bei Ihnen möglich und sinnvoll ist, müssten Sie mit Ihrem Kieferorthopäden besprechen. Dazu kann ich Ihnen leider keine Auskunft geben.
Liebe Grüße
Sonja
Liebe Sonja,
mein Kind ist Allergiker (Pollen- und Nahrungsmittelallergie) und soll eine feste Zahnspange bekommen. Müssen wir hier bei der Materialwahl für Brackets, Bänder und Drähte etwas beachten?
Mfg
Maren
Hallo Maren,
ich denke nicht, dass ihr bei der festen Zahnspange mit diesen Allergien etwas beachten müsst. Wir hatten bisher noch keine Patienten, die als Pollen-, und Nahrungsmittelallergiker mit den Materialien Probleme gehabt hätten.
Anders kann das zum Beispiel bei einer Nickelallergie aussehen, da die Materialien für die feste Spange aus unterschiedlichen Metalllegierungen besteht, die auch Nickel enthalten können. Allerdings kann ich mich in über 20 Jahren Praxiserfahrung an höchstens 2 Fälle erinnern, bei denen Patienten tatsächlich allergisch auf die Spange reagiert haben.
Liebe Grüße
Sonja
Hallo Sonja,
Meine Freundin (24) hatte bereits bis 16 eine feste zahnspange, doch leider haben sich seitdem die Zähne wieder komplett verschoben. Dh. Betroffen sind oben wie unten die 4 vorderen Zähne. Dies ist psychologisch sehr belastend für Sie.
Wir suchen nun nach einer Möglichkeit wie bsp. Zahnsschiene oder fester Spange, allerdings kommt eine Schiene mutmaßlich bloß oben in Frage da die Verschiebung unten anders fast unmöglich erscheint.
Welche Möglichkeiten könnten Sie
Ihr empfehlen bzw hat man Chancen bei bereits erfolgter kieferorthopädischer Behandlung von der Kasse einen Zuschuss zu erhalten?
Im voraus vielen Dank,
Gruß Patrick
Lieber Patrick,
leider passiert es recht häufig, dass sich die Zähne im Frontzahnbereich wieder verschieben. Deshalb ist ein sogenannter „fester Retainer“ immer eine gute Sache nach Abschluss der aktiven kieferorthopädischen Behandlung, bzw. nach der festen Zahnspange.
Zu Ihren Fragen:
1. Wenn Ihre Freundin bei einer gesetzlichen Krankenversicherung (AOK, TKK, BKK usw.) versichert ist, wird sie voraussichtlich keinen Zuschuss zu einer erneuten Kfo-Behandlung bekommen. Vor allem deshalb, da sie über 18 Jahre alt ist. Bei Erwachsenen zahlen die gesetzlichen Kassen nur in Ausnahmefällen (bei kombinierten chirurgischen / kieferorthopädischen Fällen). Bei privaten Krankenkassen ist es abhängig von Ihrem Vertrag.
2. Am besten Ihre Freundin vereinbart einen Beratungstermin bei einem Kieferorthopäden, da es viele unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten gibt. Von fester Zahnspange innen / außen, Schienen, bis zu herausnehmbaren Zahnspangen für die Nacht.
Fragen Sie am besten schon bei der Terminvergabe nach, ob die Beratung über die Krankenkasse abgerechnet wird. Meistens ist das der Fall, es gibt allerdings auch Kieferorthopäden, die selbst das schon privat abrechnen.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig weiterhelfen…
Viele Grüße
Sonja
Hallo Sonja,
unser Sohn (fast 18) soll eine feste Zahnspange bekommen und läßt sich nur auf eine innenliegende Spange ein. Wir waren schon beim Kieferorthopäden, der ihn genaustens untersucht hat und uns jetzt Kosten von ca. 5500 Euro eröffnet hat. Beim letzten Gespräch hieß es dann, dass für die innenliegende Spange aber noch Kosten in Höhe von 500 Euro für das Gold hinzukommen, die er vorher nicht erwähnt hat. Angeblich hat er eine Poli- und Nickelallergie, was ihm und uns aber etwas merkwürdig vorkommt. Er möchte auch nicht so gerne Gold im Mund haben. Wir haben jetzt bei unserem Zahnarzt einen Bluttest machen lassen, aber nochkeinen Befund. Ist Gold zwingend notwendig oder wirklich besser? Leider haben wir zur Zeit das Gefühl, dass wir nur einfach mehr bezahlen sollen. Falls Gold wirklich sinnvoll ist, werden wir natürlich auch das bezahlen.
Eine Antwort von Dir wäre sehr hilfreich.
LG
Kerstin
Hallo Kerstin,
die innenliegende, feste Spange ist wirklich sehr teuer. Bei jedem Kieferorthopäden. Das hat folgende Gründe:
1. Die Brackets für die sogenannte Lingualtechnik müssen für jeden Patienten individuell gefertigt werden. Da die Zähne innen ganz anders geformt sind, als außen. Hier funktionieren die ganz normalen Brackets leider nicht, da hier einfach die Form nicht passt.
2. Je nach System (Hersteller) werden die Brackets für Innen (Lingualbrackets) entweder aus Gold, oder auch aus einer anderen Metall Legierung (Metallfarben) gegossen. Wobei die Preisunterschiede aufgrund des Materials gar nicht so riesig sind, wie man sich vorstellen würde. Kurz gesagt – gute Innenbrackets sind immer richtig teuer, egal aus welchem Material! Du zahlst hier vor allem das individuelle Anpassen. (schlechte Innenbrackets möchtet ihr nicht haben, da dauert die Behandlung ewig…)
3. Die Behandlung auf der Innenseite ist für den Kieferorthopäden und die zahnmed. Assistentinnen insgesamt etwas schwieriger und „fummeliger“. Hier ist der Zeitaufwand pro Sitzung oft höher, als mit den „normalen“ Brackets.
Wenn wir in der Praxis Lingualtechnik (Innenbrackets) verwenden, nehmen wir auch immer goldene Brackets dafür her. Nicht weil sie aus Gold sind (das ist innen aus ästhetischer Sicht nicht wichtig), sondern weil das unserer Erfahrung nach ein sehr gutes System (incognito von 3M Unitek) ist.
Wir haben auch schon zwei andere Systeme ausprobiert (die waren günstiger), waren damit aber nicht besonders zufrieden.
Der Preis von ca. 6000 Euro schockiert mich ehrlich gesagt nicht… (Leider) Diese Art der kieferorthopädischen Behandlung ist einfach sehr kostspielig, egal ob mit Gold oder einem anderen Material…
Wenn du mit deinem Kieferorthopäden allerdings kein gutes Gefühl hast, würde ich mich mir sicherlich noch eine 2. Meinung einholen, bevor die feste Spange im Mund ist (das musst du ihm ja nicht auf die Nase binden…)
Ich hoffe, dass ich dir weiterhelfen konnte
Liebe Grüße und noch einen schönen „Restfeiertag“
Sonja
Hallo liebe Sonja,
vielen Dank für den ausführlichen Beitrag.
Ich habe trotzdem noch eine Frage, habe ich richtig gelesen das man die thermoelastischen Bögen mit den von der KK gezahlten Brackets kombinieren kann?
Lg Nicole
Hallo Nicole,
meiner Erfahrung nach funktioniert das ganz gut (zumindest bei unserem System). Ich habe auch schon bei 5 anderen Kieferorthopäden gearbeitet und auch dort konnte man die thermoelastischen Bögen mit den „Kassenbrackets“ kombinieren.
Am besten du fragst bei deinem Kieferorthopäden nochmal nach, ob das auch bei ihm geht. Ansonsten kann er dir sicher auch genau erklären, warum das nicht möglich sein sollte…
Liebe Grüße
Sonja
Hallo liebe Sonja,
danke für die tollen Informationen!!
Unser Kieferorthopäde hat in dem Angebot Festsitzende Retainer + Essix Retainer aufgeführt. Ist es sinnvoll, diese zu nehmen?
Liebe Grüße,
Kerstin
Hallo Kerstin,
ich finde einen festsitzenden Retainer auf jeden Fall sinnvoll! Nach der aktiven (während die Zähne bewegt werden) kieferorthopädischen Behandlung kann es leicht passieren, dass sich die Zähne wieder verschieben. Um das zu vermeiden kann man auf der Innenseite der Zähne (meistens über 4 – 6 Zähne im Frontzahnbereich) die Zähne mit einem festsitzenden (geklebten) Retainer fixieren.
Das sieht man nicht von außen und stört den Patienten normalerweise auch überhaupt nicht (ich trage auch einen Retainer im Unterkiefer). Oft wird der geklebte Retainer nur im Unterkiefer befestigt, da viele Patienten auf den oberen „draufbeißen“ würden. Das stört dann und hält auch nicht so gut.
Ein Essix Retainer ist eine durchsichtige Schiene (ähnlich einer Knirscherschiene), die über die Zähne gesteckt wird. Wird diese regelmäßig jede Nacht getragen, können sich die Zähne auch nicht verschieben.
Ich trage keinen Essix Retainer sondern eine geklebten, festsitzenden Retainer. Bei dem muss ich mich um nichts kümmern, ich kann ihn nicht vergessen (im Urlaub zum Beispiel) und außerdem stört er mich überhaupt nicht.
Ich hoffe, dass ich dir weiterhelfen konnte …
Liebe Grüße Sonja
Moin Moin!
Liebe Sonja ,ich bin sehr froh diese Seite gefunden zu haben , denn unsere Tochter (13) soll jetzt nach 1 1/2 Jahren eine feste Klammer erhalten und auch unser Kieferorthopäde hat uns kleinere /Keramikbrackets , flexible Bögen etc. empfohlen. Alles in allem ca. 1600 Euro Mehrkosten bei -abhängig vom persönl. Behandlungserfolg -wahrscheinlich deutlich kürzerer Behandlungszeit.
Das ist ja auch eine Menge Geld und ich bin dankbar über die Informationen , die ich hier bekommen habe.
Jetzt kann ich nochmal anders mit einer Zweitmeinung umgehen , denn die gedenke ich noch einzuholen.
Vielen Dank
A.Weiß
Servus liebe A.,
vielen Dank für deine netten Worte, es freut mich sehr, wenn ich dir helfen konnte…!
Ich sehe täglich Eltern, die mit den Entscheidungen: private Zuzahlungen ja oder nein und wenn welche, ziemlich gefordert (und manchmal auch überfordert) sind. Schließlich will doch jeder nur das Beste für sein Kind und niemand möchte eine „falsche“ Entscheidung treffen.
Wenn du dir also nicht sicher bist, ist eine zweite Meinung sicher nicht verkehrt. Allerdings würde ich auf eine dritte, vierte und fünfte Meinung verzichten, da du nur noch unsicherer wirst… Das wichtigste ist, dass du ein gutes „Bauchgefühl“ bei deinem Behandler hast. Denn so eine kieferorthopädische Behandlung dauert oft mehrere Jahre…
Liebe Grüße
Sonja
Hallo,
vielen Dank erstmal für die tollen Informationen. Man ist selber einfach überfordert wenn man so ein Angebot vom KFO bekommt. Wir können uns zwischen den klassischen, Mini Brackets und den selbstlegierenden Brackets für unsere Tochter entscheiden. Habe ich das richtig verstanden, daß Du tatsächlich (wie mein Mann) die klassische Variante nehmen würdest?
Lieben Gruß und danke für eine Antwort,
Kerstin
Hallo Kerstin,
zuerst einmal danke für dein Lob – das motiviert mich auf jeden Fall weiterzumachen…!
Zu deiner Frage: wenn es mein Kind wäre, würde ich mich für die klassischen Brackets entscheiden. Die funktionieren gut und sind nicht so teuer. Vielleicht würde ich oben in der Front noch 6 Keramik Brackets nehmen (von Eckzahn zu Eckzahn), die allerdings nur wegen der Optik und nur wenn mein Kind die unbedingt haben möchte. Für die Behandlung haben die Keramik Brackets ansonsten keine erwähnenswerten Vorteile.
Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.
Liebe Grüße zurück
Sonja
Hallo Sonja,
vielen Dank für deine übersichtliche und informative Seite.
Da ich schon über 30 bin, habe ich mich für eine Spange mit Keramikbrackets und weißem Draht entschieden. Meine Ärztin hat mir diese aber nur unter Protest eingelegt. Sie ist der Meinung, dass diese zu schnell kaputt gehen. Die weiße Farbe platzt wohl schnell ab. Aus diesem Grund habe ich mir eine Ultraschallzahnbürste gekauft. Gibt es von deiner Seite aus Tipps, wie die weißen Bögen länger „halten“? Zudem frage ich mich, warum diese vom Gewährleistungsrecht ausgeschlossen sein sollten. Gibt es dahingehend Erfahrungen, ob Kunden die abgenutzten Bögen reklamiert haben, etwa beim Hersteller oder beim behandelnden Arzt?
Vielen Dank und nochmals danke, dass du alles zum nachlesen aufgeschrieben hast.
Lieber Matze,
ich habe in den letzten Jahren schon bei ein paar verschiedenen Kieferorthopäden gearbeitet und keiner hat diese Drähte gerne benützt. Auch mein jetziger Chef (auch Kieferorthopäde) benützt die weißen Bögen nicht. Wir hatten bisher immer die Erfahrung gemacht, dass die Beschichtung nicht lange hält und die Bögen im allgemeinen nicht so gut zu verarbeiten sind. Außerdem gibt es die weißen Bögen nicht in jeder Variation und Stärke, die für eine kieferorthopädische Behandlung manchmal erforderlich sind.
Wie du die weißen Bögen besser „schützen“ kannst, dazu kann ich dir leider keinen richtigen Rat geben. Wie stark sich die Beschichtung ablöst, hängt sicher auch davon ab, wie lange der Bogen im Mund verbleibt. Manche Bögen werden nach 4 Wochen schon gewechselt, andere Bögen können auch länger drin bleiben. Bei uns hat noch kein Patient einen abgenutzten Bogen bei uns oder dem Hersteller reklamiert, da wir diese Art von Bögen nicht verwenden.
Eine Schallzahnbürste ist auf jeden Fall schon mal eine gute Idee, die würde ich dir auf jeden Fall empfehlen. Die sind einfach schonender und „reiben“ nicht so an den Zähnen, Zahnfleisch und der Zahnspange.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.
Liebe Grüße Sonja