Mundgeruch – schlechter Atem – Was tun bei Halitosis

Mundgeruch & schlechter Atem - Was tun bei Halitosis?

Ich denke, jeder von uns hatte schon einmal Mundgeruch oder schlechten Atem (med. Halitosis) und meistens bemerkt man das selber gar nicht. Vielleicht hast du Glück und ein netter Mensch macht dich dezent (und einfühlsam) darauf aufmerksam. Aber im Allgemeinen wird man (leider?) nicht darauf angesprochen, da es immer noch ein unangenehmes Tabu-Thema ist.

Doch welche Ursachen hat Mundgeruch und was kann ich dagegen tun? Gibt es irgendwelche Hausmittel und kann ich schlechten Atem auch verhindern? Denn wer möchte schon gerne seinen Mitmenschen zu Nahe treten, oder deren Gefühle verletzen. Da fällt es einem sicher einfacher, auf Abstand zu gehen. Das ist wirklich schade, denn fast immer kann man etwas gegen Mundgeruch tun.

Aktualisiert am 9. Juni 2023

Mundgeruch & schlechter Atem / Halitosis

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Mundgeruch & schlechter Atem? Ursachen und Hilfe

Laut Statistik leidet etwa jeder 4. regelmäßig an Mundgeruch. Und damit ist nicht der „normale“ Geruch gemeint, der kurzfristig durch Lebensmittel, wie Zwiebel oder Knoblauch entstehen kann. Sondern länger anhaltender schlechter Atem, auch ohne das etwas gegessen wurde. Dieser Geruch ist der Atemluft des Betroffenen wahrnehmbar, selbst bei geschlossenem Mund. 

„In über 85% aller Fälle liegt die Ursache für Halitosis im Mund und nicht im Magen“

Wenn du bei dir selbst Mundgeruch (Halitosis)  bemerkst und das über einen längeren Zeitraum, solltest du dem unbedingt nachgehen. Zwar ist die Ursache des Geruchs meistens im Mund zu suchen, aber manchmal ist er auch ein Anzeichen für eine Krankheit. 

Mein Tipp:

Wenn du unter Mundgeruch leidest, solltest du regelmäßig die Zahnbürste wechseln. Denn in den gebrauchten und defekten Borsten können sich Bakterien leichter ansiedeln…

Wie entsteht Mundgeruch?

In unserer Mundhöhle leben etwa 400 verschiedene Bakterienarten die unser Essen zersetzen. Bei diesem Vorgang werden verschiedene Schwefelverbindungen freigesetzt, die den Mundgeruch verursachen. Bei einem gesunden Menschen mit einer guten und regelmäßigen Zahnpflege entstehen nur wenig Zahnbeläge und dadurch auch kaum Schwefelverbindungen.

 

Deshalb kann hier auch nur minimal Mundgeruch entstehen. Das Nahrungsangebot für die Bakterien ist einfach zu gering, so dass sie sich nicht so stark vermehren können.

"Regelmäßige, gute Zahnpflege hilft vorbeugend gegen Mundgeruch!

Bleiben die Zahnbeläge allerdings über einen längeren Zeitraum auf den Zähnen und in den Zahnzwischenräumen liegen, entsteht ein großes Nahrungsangebot für die Bakterien. Schlechte Zähne fördern also auch Mundgeruch. Sie können sich ungehindert vermehren und schaden so den Zähnen und dem Zahnfleisch.

 

Außerdem entstehen jede Menge Schwefelverbindungen, die Mundgeruch verursachen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die anfangs weichen Zahnbeläge mit der Zeit hart werden können und sich beim Zähne putzen kaum noch entfernen lassen. Diese harten Beläge (z.B. Zahnstein) begünstigen wiederum Zahnfleischentzündungen, die auch für Mundgeruch verantwortlich sein können. 

"Mundgeruch kann auch ein Anzeichen für eine Zahnfleischentzündung sein"

Durch diese Zahnfleischentzündungen entstehen oft auch sogenannte Zahnfleischtaschen in denen sich die Bakterien besonders wohl fühlen und fleißig weiter vermehren. Diesen Teufelskreis kannst du jetzt nur noch durch eine perfekte Zahnpflege, den Besuch beim Zahnarzt und am besten einer professionellen Zahnreinigung (PZR) unterbrechen.

 

Wenn du jetzt nichts dagegen unternimmst, kannst du möglicherweise sogar eine Parodontitis bekommen. Es gibt bestimmte Lebensmittel, die Mundgeruch begünstigen können. Das sind vor allem eiweißhaltige Speisen wie Milchprodukte, Fisch und Fleisch. Hier entsteht viel schneller Mundgeruch, als wenn du zum Beispiel Obst und Gemüse isst. Vielleicht hast du das selbst auch schon festgestellt.

 

Wenn du zum Beispiel einen Becher Naturjoghurt isst und anschließend eine halbe Stunde nichts zu dir nimmst, wirst du (oder dein Partner/in) bestimmt Mundgeruch in deinem Atem feststellen können. Das gleich Experiment kannst du dann noch mit einem Apfel oder einer Karotte machen. Du wirst den Unterschied bestimmt bemerken. 

"Mundgeruch kann auch ein Anzeichen für eine Krankheit sein"

In den meisten Fällen ist der Auslöser für den schlechten Atem in der Mundhöhle zu finden. Allerdings es gibt auch manche Krankheiten, bei denen Mundgeruch eines der Symptome ist. Mundgeruch kann auch ein Diabetes Anzeichen sein. Vor allem, wenn der Atem süßlich nach Aceton (Nagellackentferner) riecht, dann das ein Zeichen für diese Krankheit sein. Auch Magengeschwüre, Mandelentzündung, Pilzinfektionen im Mund und Schleimhautentzündungen können Halitosis verursachen. Das solltest du beim deinem Hausarzt abklären lassen.

"Einseitige Diäten und längerer Nahrungsverzicht können Mundgeruch fördern"

Vielleicht hast du es auch schon mal mit Heilfasten versucht? Wenn ja ist dir bestimmt aufgefallen, dass man ein wenig an Mundgeruch leidet. Der komplette Essensverzicht bringt die Mundflora durcheinander und fördert den schlechten Atem. Das kann aber auch bei einer Low Carb Diät passieren. Meist pendelt das sich aber nach ein paar Tagen wieder ein.

"Mundgeruch durch Zahnspange"

Durch die feste Zahnspange oder einen geklebten Retainer wird die Zahnpflege erschwert. Deshalb passiert es auch häufig, dass Zahnspangen Patienten über schlechten Atem klagen. Meist liegt das daran, dass die Zähne in den Zwischenräumen (unter dem Draht) nicht komplett vom Zahnbelag befreit wurden und sich dadurch Mundgeruch bildet. Wenn die Zähne dann perfekt gereinigt werden, verschwindet auch der schlechte Atem wieder.

 

Es könnte allerdings auch sein, dass Teile der festen Zahnspange defekt sind und nicht mehr richtig an den Zähnen haften. Dann kann sich an diesen Stellen Zahnbelag bilden, der dann wiederum Mundgeruch verursachen kann. Deshalb sollten die regelmäßigen Kontrolltermine bei der Zahnspange unbedingt wahrgenommen werden.  Das gleich gilt auch für einen geklebten Retainer

Ursachen Mundgeruch - Zusammenfassung

Ursachen für Mundgeruch in der Mundhöhle

  • Schlechte Mundhygiene
  • Unzureichende Prothesenpflege
  • Zungenbelag
  • Abszesse in der Mundhöhle
  • Trockener Mund
  • Zahnfleischentzündung
  • Pilzinfektionen der Mundhöhle
  • Tumore
  • Infektionen im Nasen-, Rachenraum
  • Zahnspange – schlechte Pflege

Andere Ursachen für Mundgeruch

  • Rauchen
  • Alkohohl
  • Nahrungsmittelallergien
  • Hormonschwankungen (Pubertät / Wechseljahre / Schwangerschaft)
  • Geruchsintensive Speisen (Zwiebel, Knoblauch…)
  • Medikamente
  • Krankheiten (z. B. Diabetes)
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Wie kann ich feststellen, ob ich Mundgeruch habe?

  1. Der einfachste Weg ist sicherlich eine Vertrauensperson, wie zum Beispiel den Partner, Familie oder Freunde um eine ehrliche Meinung zu bitten, ob sie beim Anhauchen schlechten Atem wahrnehmen können. 
  2. Du kannst aber auch einen Termin mit deinem Zahnarzt vereinbaren, damit er deine Mundhöhle auf mögliche Ursachen, wie zum Beispiel Karies oder Zahnfleischentzündungen untersucht. Manche Zahnärzte bieten auch eines spezielle Halitosis Sprechstunde an, bei der zusätzlich zu der „Anhauch Methode“ (organoleptische Messung) spezielle Instrumente zum Einsatz kommen. Dazu gehören zum Beispiel Gaschromatographen oder elektronische Nasen. 
  3. Wenn du schnell ohne fremde Hilfe deinen Atem testen möchtest, kannst du dir auch mit der Zunge über die Innenseite deines Unterarmes lecken, kurz warten bis der Speichel getrocknet ist und anschließend daran riechen. Wenn du einen schlechten Geruch feststellen kannst, leidest du (zumindest gerade im Moment) an Mundgeruch. 

Kann Mundgeruch auch vom Magen kommen?

Schlechter Atem kann viele Ursachen haben. In etwa 85% der Fälle kommt er allerdings aus der Mundhöhle und nicht vom Magen oder anderen Organen. Trotzdem muss man sagen, dass auch der Magen und Magenprobleme Mundgeruch verursachen können. Folgende Erkrankungen können zum Beispiel für schlechte Atemluft ursächlich sein.

  • Sodbrennen – Das führt häufig zu Mundgeruch, da die Magensäure und der Speisebrei in die Speiseröhre zurückfließen und dadurch unangenehme Gerüche mit sich bringen können.
  • Ausbuchtungen in der Speiseröhre (Speiseröhrendivertikel) – Das sind kleine Ausbuchtungen in der Speiseröhre in denen Teile des Speisebreis hängen bleiben, die sich dann zersetzen und unangenehm riechen können. Diese Ausbuchtungen kommen aber sehr selten vor
  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oft verursacht durch das Bakterium Helicobacter pylori (HP) oder auch durch übermäßigen Alkohol-, oder Tabakkonsum
  • Magengeschwüre und Magenkrebs
  • Darmverschluss
  • Verdauungsbeschwerden durch Nahrungsunverträglichkeiten und Allergien, zum Beispiel bei einer Unverträglichkeit gegen Milchzucker oder Fruchtzucker
  • Diabetes – bei dieser Erkrankung kann die Atemluft süßlich nach Aceton (Nagellackentferner) riechen.

Was tun gegen Mundgeruch?

Da Halitosis seinen Ursprung meistens in der Mundhöhle hat, solltest du hier auch zuerst mögliche Ursachen bekämpfen. Deshalb ist der 1. Schritt eine perfekte Zahnpflege und der Besuch beim Zahnarzt. Wenn du die Vermutung hast, dass der Mundgeruch von einer Krankheit oder von Medikament kommt, solltest du unbedingt deinen Hausarzt aufsuchen um das abzuklären. 

Erste Maßnahmen gegen Mundgeruch können sein: 

Mundhygiene verbessern

Zähne putzen: 

Die Zahnpflege muss perfekt sein. Das heißt mindestens 2 x am Tag für etwa 2 Minuten die Zähne putzen, am besten mit einer elektrischen Zahnbürste. Du musst unbedingt sämtlichen Zahnbelag entfernen – auch in den Zwischenräumen und am Zahnfleischrand. Denn diese Beläge (Plaque) sind die Nahrungsquelle für die Bakterien, die den schlechten Atem verursachen. Wenn das Nahrungsangebot groß ist (also viel Zahnbelag und Speisereste) vermehren sie sich explosionsartig und geben Schwefelverbindungen an die Atemluft ab, eine Folge davon: Mundgeruch. Zusätzlich kannst du nach dem Essen auch einen zucker freien Kaugummi kauen. Das fördert den Speichelfluss und die Speisereste werden besser aus der Mundhöhle abtransportiert. 

Zahnzwischenräume reinigen:

Selbst mit einer guten elektrischen Zahnbürste wirst du nicht 100% der Beläge entfernen können. Denn nur mit der Zahnbürste kommst du nicht in alle Zahnzwischenräume. Das schaffst du nur mit Zahnseide und Interdentalbürstchen (Zahnzwischenraumbürste). Diese Interdentalbürsten gibt es in verschiedenen Größen, so dass du damit fast alle Zahnzwischenräume gut reinigen kannst.

Wenn die Zähne sehr eng zusammen stehen, kommst du auch mit den Bürstchen nicht mehr durch. Für diese Zwischenräume solltest du dann Zahnseide verwenden. Ich benütze zusätzlich auch noch einmal am Tag eine gute Munddusche, denn damit bekomme ich auch noch die letzten Reste Zahnbelag und Speisereste weg. 

Zunge reinigen:

Ja, du hast richtig gehört und mir graut es auch jeden Tag davor. Auf der Zunge tummeln sich die meisten Bakterien, auch diejenigen, die den Mundgeruch verursachen. Viele Menschen (mich eingenommen) haben einen starken Würgereiz, wenn man die Zunge reinigen möchte. Mir hilft es seltsamerweise wenn ich während dieser Prozedur die Augen schließe und durch die Nase atme.

 

Für die Zungenreinigung gibt es verschiedene Instrumente, zum Beispiel einen Zungenschaber aus Metall, oder auch Zungenschaber aus Kunststoff mit kleinen Bürstchen am Ende. Wenn du nicht so empfindlich bist, kannst du auch eine weiche Handzahnbürste verwenden. Wenn du eine Philips Sonicare Schallzahnbürste hast kannst du auch mal den speziellen Zungenreiniger Aufsatz verwenden, den nehme ich ganz gerne her. 

Professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt durchführen lassen

Ich lasse 1 – 2 mal im Jahr beim Zahnarzt eine professionelle Zahnreinigung durchführen. Dort werden vor allem harte Zahnbeläge und Verfärbungen entfernt, die ich mit meinen häuslichen Mitteln (Zahnbürste, Zahnseide usw.) nicht mehr weg bekomme. Mit harten Zahnbelägen meine ich vor allem Zahnstein und Konkremente (= dunkelbraune Beläge auf der Wurzeloberfläche des Zahnes unter dem  Zahnfleisch in der Zahnfleischtasche).

 

Ein weiterer Vorteil von der PZR (professionelle Zahnreinigung) ist auch, dass meine Zähne wieder viel weißer aussehen, da auch oberflächliche Verfärbungen entfernt werden. Solche Verfärbungen können zum Beispiel durch Tee, Kaffee, Rotwein und Nikotin verursacht werden. Aber auch andere Lebensmittel und Medikamente können solche Verfärbungen verursachen. Meistens kann man diese durch eine PZR wieder entfernen lassen. Weniger Beläge bedeutet auch – weniger Mundgeruch.

Mundgeruch? Auch mal den Zahnarzt aufsuchen

In mehr als 80% ist die Ursache für Mundgeruch in der Mundhöhle zu finden. Aber es gibt natürlich auch Fälle, bei denen eine Erkrankung oder auch Medikamente Schuld an dem schlechten Geruch sind. Wenn du diesen Verdacht hast und um das zweifelsfrei abzuklären  solltest du einen Termin bei deinem Hausarzt vereinbaren. Krankheiten, die mit Mundgeruch in Verbindung stehen sind zum Beispiel: Mandelentzündung, Atemwegserkrankungen, Magenerkrankungen, Diabetes und Nahrungsmittelallergien. 

Vorbeugung – Wie kann ich Mundgeruch verhindern?

Damit du erst gar keinen Mundgeruch bekommst, kannst du selbst so einiges unternehmen. Das Allerwichtigste natürlich zuerst:

Perfekte Zahnpflege gegen schlechten Atem

Da der schlechte Atem in über 85% der Fälle aus dem Mund kommt, muss die erste Maßnahme dagegen die perfekte Zahnpflege sein. Am besten mindestens 2 x am Tag für etwa 2 Minuten gründlich Zähne putzen. Außerdem musst du auch die Zahnzwischenräume sauber halten.

 

Dafür brauchst du zusätzlich zur Zahnbürste auch noch Zahnseide und evtl. auch kleine Bürstchen, sogenannte Interdental Bürstchen. Der Zahnbelag (Plaque) muss komplett entfernt werden und darf auch nicht in der kleinsten Ecke oder Nische liegen bleiben. Klingt logisch, ist aber nicht immer so einfach. Vor allem wenn du eine feste Spange trägst, oder wenn deine Zähne extrem verwinkelt stehen.

Zungenreinigung kann bei Halitosis helfen

Die meisten Bakterien in unserem Mund sitzen auf der Zunge. Deshalb solltest du auch die Zunge regelmäßig reinigen, vor allem wenn du viel Belag auf der Zunge hast. Das funktioniert am besten mit sogenannten Zungenreinigern. Wenn es bei dir funktioniert, kannst du auch eine weiche Handzahnbürste für die Zunge benützen. Viele Menschen reagieren allerdings recht empfindlich, wenn die Zunge mit einer Zahnbürste gereinigt wird (Würgereiz). Dann kannst du auch einen Zungenschaber ausprobieren, am besten während der Reinigung die Augen schließen und durch die Nase atmen. Zumindest funktioniert das bei mir ganz gut. 

Auf manche Nahrungsmittel verzichten um Mundgeruch zu verhindern

Wenn du einen wichtigen Termin oder ein Date hast und guten Atem brauchst, solltest du etwa 24 Stunden vorher keine Zwiebeln, übermäßig Alkohol und Knoblauch zu dir nehmen. Damit erzähle ich dir wahrscheinlich nichts Neues. Aber wusstest du auch, dass besonders eiweißreiche Speisen auch schlechten Atem machen? Also kurz vor wichtigen Terminen am besten auch keinen Joghurt, Käse, Fisch oder Fleisch essen. Probiers doch mal mit einem Apfel als Nachspeise, der hemmt den Mundgeruch nach dem Verzehr von oben genannten Speisen. Oder du machst nach dem Essen eine Mundspülung aus Wasser mit Apfelessig – auch das kann helfen. 

Viel trinken kann bei Mundgeruch helfen

Du solltest täglich etwa  2 – 3 Liter Flüssigkeit trinken, am besten in Form von Wasser oder ungesüßte Tees. Das ist nicht nur für den gesamten Kreislauf gut, sondern auch für die Zähne und es hilft gegen Mundgeruch. Denn nur wenn dein Wasserhaushalt optimal versorgt ist, hast du auch genügend dünnflüssigen Speichel im Mund. Dieser umfließt die Zähne und transportiert so Speisereste, Bakterien und Zahnbelag ab – die Ursachen für Karies, Zahnfleischentzündung und Mundgeruch. Also – immer ausreichend trinken, nicht erst wenn du durstig bist.

Auch regelmäßige Zahnarztbesuche sind bei Halitosis hilfreich

Du solltest regelmäßig zum Zahnarzt gehen und dir deine Zähne kontrollieren lassen. Denn eine undichte Füllung, Karies oder ein unregelmäßiger Kronenrand können ein Tummelplatz für Bakterien werden. Und diese sind ursächlich für schlechten Atem. Zusätzlich lasse ich auch noch einmal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung durchführen. Dort werden selbst hartnäckige Beläge wie zum Beispiel Zahnstein entfernt und bieten keinen Platz mehr für Bakterien. 

Gesunde Lebensweise, ausgewogene Ernährung

Du möchtest frischen Atem haben? Dann solltest du auf Zigaretten und Alkohol möglichst verzichten, denn diese „Genussmittel“ erzeugen schlechten Atem. Bei starken Rauchern entsteht zu den „normalen“ Tabak Ausdünstungen zusätzlich oft auch noch eine Zahnfleischentzündung. Diese fördert zusätzlich Halitosis. 

 

Außerdem solltest du auf deine Ernährung achten und nicht zu viel Fleisch essen. Denn auch das fördert schlechten Atem. Am besten du achtes darauf möglichst viel frisches Gemüse und Obst zu essen.

5 hilfreiche Hausmittel gegen schlechten Atem

Oft kannst du schon mit ganz einfachen Mitteln den Mundgeruch bekämpfen, oder vorbeugen. Probier es doch mal damit: 

Zitronensaft gegen Mundgeruch

Mit frischem Zitronensaft kannst du dir ein einfaches, aber effektives Mundwasser zubereiten. Dazu presst du den Saft 1/2 Zitrone aus und gibst es in ein Glas lauwarmes Wasser. Mit diesem Wasser/Zitronensaft Gemisch spülst du mehrmals deinen Mund aus. Der Zitronensaft soll das Bakterienwachstum hemmen und regt durch die Säure zusätzlich auch noch den Speichelfluss an. Mehr Speichel im Mund umspült wiederum die Zähne und transportiert zusätzlich auch noch Speisereste und Bakterien ab.

Auch Tee kann gegen schlechten Atem helfen

Statt mit verdünntem Zitronensaft kannst du stattdessen auch mit verschiedenen Teesorten spülen. Besonders gut eigenen sich folgende Teesorten:

  • Kamillentee
  • Grüntee und Schwarztee
  • Salbeitee
  • Pfefferminztee

In vielen Teesorten sind sogenannte Polyphenole enthalten. Auch diese wirken bakterienhemmend und können so den Mundgeruch auf ganz natürliche Weise lindern. Den Tee gut durchziehen und vor allem gut abkühlen lassen. Am besten damit spülen, wenn er lauwarm ist. 

Ölziehen gegen Mundgeruch

Ölziehen wird gerne auch beim Entgiften (Detox) des Körpers angewandt, hilft aber auch gegen Mundgeruch. Dazu eignen sich am besten kaltgepresste Öle, wie zum Beispiel Sesam,- Lein-, Oliven-, oder Sonnenblumenöl. Es funktioniert ganz einfach: am besten vor dem Zähne putzen einen Esslöffel von dem Öl in den Mund nehmen und für etwa 5 Minuten mit der Zunge im Mund verteilen. Dabei auch gut  durch die Zähne ziehen. Danach das Öl ausspucken und den Mund gut mit Wasser ausspülen. Ich warte dann immer noch ein paar Minuten und putze mir anschließend meine Zähne. Das Öl bindet Giftstoffe und hilft auch gegen schlechten Atem. 

Frische Kräuter und Gewürze können bei Halitosis helfen

Wenn du nach dem Essen schnelle Hilfe gegen Mundgeruch brauchst, dann kau doch einfach mal anschließend frische Küchenkräuter. Sehr gut eignet sich dazu zum Beispiel Petersilie, denn die ätherischen Öle und das Chlorophyll wirken geruchsbindend. Du hast keine Petersilie zu Hause? Dann kannst du stattdessen auch frische Minze, Dill, Fenchelsamen oder Gewürznelken kauen. Sehr gut helfen auch Thymian, Majoran und Anis. 

Kaffeebohnen kauen gegen Mundgeruch

Ein gutes Hausmittel gegen Mundgeruch ist auch das Kauen von Kaffeebohnen. Dazu einfach ein paar ganze Kaffebohnen einige Minuten lang zerkauen und ausspucken. Anschließend den Mund mit Wasser ausspülen und der Mundgeruch gehört der Vergangenheit an. Das solltest du unbedingt mal ausprobieren – vorausgesetzt, du magst Kaffee. 

Ingwer Wasser gegen schlechten Atem

Wenn du frischen Ingwer zuhause hast, kannst du dir daraus auch frisches  Ingwer Wasser zubereiten. Dazu ein kleines Stück Ingwer schälen und klein schneiden. Den Ingwer mit kochend heißem Wasser übergießen und ziehen lassen. Sobald das Wasser abgekühlt ist kannst du damit den Mund spülen. Der frische, scharfe Ingwer wirkt antibakteriell und hilft so gegen Mundgeruch. Das Ingwer Wasser schmeckt auch sehr lecker als Tee, einfach noch ein wenig Zitronensaft dazu geben und schon hast du leckeren Ingwertee, der auch noch gut gegen Mundgeruch hilft. 

Teebaumöl bei Halitosis

Teebaumöl ist vielseitig einsetzbar. Unter anderem hilft es auch gegen störenden Mundgeruch. Dazu einfach 3 – 4 Tropen des Teebaumöls in ein Glas Wasser geben und wie eine Mundspülung nach dem Zähne putzen verwenden.

Was riecht wie – welcher Geruch kommt woher?

Nicht jeder Mundgeruch ist gleich. Wenn ich Zwiebeln oder Knoblauch gegessen habe, ist es sofort klar woher dieser Geruch kommt und es ist auch klar, dass er nach einer gewissen Zeit wieder verschwindet. Grundsätzlich kann man sagen, dass schlechter Atem durch flüchtige Schwefelverbindungen entsteht, die sich in die Atemluft mischen. Je mehr Schwefelverbindungen vorhanden sind, desto intensiver der Mundgeruch.

 

Die häufigsten Schwefelverbindung im Mund sind Methylmercaptane. Diese Verbindungen riechen nach faulendem Kohl oder auch modrig-ranzig. Es gibt aber auch noch Schwefelwasserstoff, der nicht ganz so häufig vorkommt. Diese Verbindungen riechen nach „faulen Eiern“. Wenn der Atem nach Fisch, verfaultem Fleisch oder sogar nach Fäkalien riecht, sind biogene Amine dafür verantwortlich. Es gibt also die unterschiedlichsten Geruchsentwicklungen, je nach dem welche Schwefelverbindung durch die Bakterien entstehen. Und das wiederum hängt davon ab, welche Bakterienarten wir überwiegend im Mund haben. 

 

Übrigens: Mehr als 60 % der Mundbakterien sitzen auf der Zunge! Denn die Zunge bietet durch ihre raue Oberfläche beste Lebensbedingungen für Bakterien. Auf der Zunge bildet sich dann der weißlich/gelbliche Zungenbelag, der für den schlechten Atem ursächlich ist. Je mehr Zungenbelag du hast, desto größer ist die Gefahr, dass du an Mundgeruch leidest. Menschen mit viel Zungenbelag haben eine eine etwa 20 fach höhere Bakteriendichte auf der Zunge, als Patienten ohne sichtbaren Zungenbelag. Wenn du also an Zungenbelag leidest, solltest du ihn unbedingt täglich entfernen. Nur so kannst du Mundgeruch verhindern. 

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